CDU-Ortsverband Sehnde besucht Neubau des Klinikums Wahrendorff

CDU-Ortsverband Sehnde besucht Neubau des Klinikums Wahrendorff
Eine Besuchergruppe des Ortsverbandes der CDU besuchte den Klinikneubau, Holger Stürmann (mi.) führte die Gäste - Foto: JPH

Zu einer Mitgliederveranstaltung hatte der CDU-Ortsverband alle interessierten Sehnder eingeladen, um gemeinsam den Klinikneubau in Köthenwald zu besuchen. Das Klinikum Wahrendorff hatte sowohl eine Führung als auch ein Gespräch im Anschluss in dem neuen Millionenbau organisiert. Der Bau war 2008 bis 2015 geplant worden und wurde dann nach langer Wartezeit auf die Baugenehmigung von 2021 bis 2023 gebaut. Der Neubau – anfangs für 62 Millionen Euro – kostet durch diesen 21 monatigen Bauverzug inzwischen rund 92 Millionen Euro. Aktuell sind 2.654 Personen insgesamt im Klinikum Wahrendorff angestellt, die meisten werden später in Köthenwald arbeiten.

Notaufnahme mit Andrang

Die 15 Teilnehmer begrüßte der Geschäftsführer Holger Stürmann am Seiteneingang des neuen Baus, der später die Notaufnahme beherbergen wird. Von dort aus ging es unter seiner Führung und der von Jens Reimann über den Haupteingang in die sogenannten Satelliten. Die Notfallstation, die man in einem psychiatrischen Krankenhaus eigentlich nicht erwartet, nahm laut Stürmann im Jahr 2022 etwa 1.200 Patienten auf. Viele der ankommenden Patienten sind dabei unter Drogen- oder Alkoholeinfluss, oftmals sogar über sechs Promille. Dabei verbleiben diejenigen, die therapiefähig und willens dazu sind, bis zu 21 Tagen danach im Klinikum. Und es gibt Patienten, die vier Anläufe brauchten, um therapiert zu werden, so der Geschäftsführer. Aber nicht nur Entgiftung erfolgt in der Aufnahme. Auch psychisch belastete Menschen kommen dort an – von depressiv über aggressiv bis hin zu schizophren.

Patienten erst ab 16

Das neue Klinikum agiert dabei durch die Landeszuschüsse als Pflichtversorger mit der Region als Einzugsgebiet, in die rund 25 Prozent der Patienten als Notfälle eingeliefert werden. „Unsere Psychiatrie ist dabei deutlich größer als die der MHH in Hannover“, sagte Stürmann. „allerdings nehmen wir nur Patienten ab dem 16. Lebensjahr auf. Die jüngeren müssen in die Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Kinderklinik.“ Das allerdings war aufgrund der allgemeinen und der Ärztespezialisierung in Wahrendorff gerade auf diese Krankheiten für die Besucher unverständlich.

Baukonzept vorgestellt

Zum lockeren Abschlussgespräch war die Runde dann im neuen Speisesaal bei einem Snack mit Holger Stürmann (2.v.li.) – Foto: JPH

Das Konzept aus Kubus, Loop und Satelliten soll den „Alltag“ für Patienten nachbilden, er wohnt gemeinsam in einem Bereich und geht von dort „zur Arbeit“ – also zur Therapie. In den Satelliten sind Küchen und Gemeinschaftsspeisesaal als Zentrum, Wohnungen in Einzel- und Doppelzimmern, viel Licht als Therapieanteil und  Aufenthaltsbereiche.

Insgesamt stehen 295 Planbetten im Neubau zur Verfügung – eigentlich 349, aber durch neue Patientenschlüssel kann ein Satellit nicht in Betrieb gehen. Mit der Inbetriebnahme des Neubaus werden alle Bereiche des Klinikums dann in Köthenwald zentralisiert, nur die Klinik für junge Erwachsene verbleibt an ihrem Ort. Neben den Außenbereichen für alle gibt es auch zwei sogenannte geschützte Bereiche im Neubau.

Fragezeit im Speisesaal

Die Arbeitszeit am Patienten reduziert sich Stürmann zufolge immer mehr: derzeit gehen rund 25 Prozent der Arbeitszeit für die Dokumentation verloren. Das wird aus rechtlichen Gründen dabei immer rumfangreicher.

Im neuen Speiseaal bei dem vorbereiteten Snack kam es dann zu einem vertiefenden Gespräch mit den CDU-Besuchern über das neue Klinikum, die Gesundheitsversorgung im psychiatrischen und allgemeinen Bereich und zu den Ausbildungs- und Lehrberufen. Nach vielen Fragen und noch mehr Antworten bedankte sich die Besuchergruppe für die intensiven Informationen und die informative Führung.

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