Integrationskonzept der Stadt Lehrte: Auftaktveranstaltung ein großer Erfolg

Die Auftaktveranstaltung zur Erstellung des Integrationskonzeptes der Stadt Lehrte fand am vergangenen Donnerstag, 7. Oktober 2021, im Kurt-Hirschfeld Forum statt. Bei reger Beteiligung der Einwohner nahmen auch zahlreiche Ehrenamtliche der lokalen Hilfsnetzwerke sowie hauptamtliche Mitarbeiter der Sozial- und Migrationsarbeit teil.

Der Auftakt darf als Einladung verstanden werden, die zukünftige Migrationsarbeit der Stadt Lehrte mitzugestalten. So referierten Resa Deilami, Leiter der Koordinationsstelle für Migration und Teilhabe der Region Hannover und Séverine Jean vom MISO Netzwerk Hannover zu den Entstehungsprozessen der Integrationskonzepte der Region Hannover und der Stadt Hannover.

Lehrte wird zum Ort der Vielfalt – Foto: Stadt Lehrte/Sandra Oelker

Resa Deilami führt aus: „Ein Integrationskonzept kann nur dann auch integrierend sein, wenn es nicht über die Köpfe der Menschen, die zu uns gekommen sind, hinweg entsteht, sondern gemeinsam mit Ihnen und unter Einbezug ihrer persönlichen Lebenslagen vor Ort“. Dem stimmte der Lehrter Bürgermeister Frank Prüße zu: „Aus den bisherigen Phasen der Migration haben wir viel gelernt. Vieles ist gelungen, einiges kann besser laufen und anderes ist schief gegangen. Zu einer gelungenen Integration gehört aus Sicht der Stadtverwaltung und des Stadtrats auch die Teilhabe derer, die zu uns gekommen sind, und in dieser Stadtgesellschaft leben.“

Zahlreiche Einwohner mit Migrationsbiografie berichteten im weiteren Verlauf der Veranstaltung über ihre persönlichen Erfahrungen und das einstige „Ankommen“ in Lehrte. So fanden sich Themen wie Ankommen und Zurechtfinden, sich willkommen fühlen, Zugang zu Sprache und Beruf genauso wieder wie die Themen Kinderbetreuung, Familienförderung und die interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung.

Olfa Kacem Elaliani schilderte eindrücklich ihr Ankommen. Alleinerziehend ohne Zugang zu einem Sprachkurs und ohne Kinderbetreuung kam sie aus Tunesien nach Lehrte. Ohne Rückhalt und Unterstützung durch Familie oder Freunde, in einem fremden Land, dass sie nicht kannte und deren Sprache sie nicht sprach. Sie ist ihren Weg in Lehrte aber trotz aller Hürden gegangen. Heute ist sie als Stadtteilmutter tätig und spricht sich für spezialisierte Unterstützungsangebote für Frauen mit Migrationsbiografie in Lehrte aus.

Und so fasst auch es auch Herr Dag von Azadi gegen Ende der Veranstaltung noch einmal treffend zusammen:  „Was in der Vergangenheit war, ist in der Vergangenheit. Wir haben jetzt die Möglichkeit die Zukunft zu gestalten.“ Diese Ansicht teilen auch die Fachkräfte für Migration und Teilhabe der Stadt Lehrte Gülten Gailus und Sandra Oelker. Sie werden die Veranstaltung im Nachgang  auswerten und die Teilergebnisse des Abends festhalten. „Die Teilergebnisse zeigen uns relevante Handlungsfelder und Schwerpunkte auf, mit denen wir in den nächsten Monaten in öffentlichen Workshops weiterarbeiten werden“, so Gailus am Ende. Für Rückfragen, Anregungen und Ideen zu den Bereichen Migration und Teilhabe und den Workshops stehen Sandra Oelker unter der Telefonnummer 05132/505-32 85 und Gülten Gailus unter der Telefonnummer 05132/505-10 32 als Ansprechpartnerinnen gerne zur Verfügung.

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