Gewerkschaften Lehrte fordern eigenen Reinigungsdienst für städtische Gebäude

Gewerkschaften Lehrte fordern eigenen Reinigungsdienst für städtische Gebäude
DGB Gewerkschafter Dirk Kühn, Zoran Stipic, Pressy Cascales, Reinhard Nold, Brigitte Müller und Sabine Kühn (v.li.) fordern, die Reinigungsleistungen in städtischen Gebäuden nicht mehr an externe Unternehmen auszulagern – Foto: DGB

Die Lehrter Gewerkschaften setzen sich für hochwertige Reinigungsdienste in städtischen Gebäuden ein und fordern die Stadtverwaltung auf, die Reinigung der städtischen Gebäude wieder mit eigenen Mitarbeitern virzunehmen und mit gutem Beispiel voranzugehen.

In einer kraftvollen Initiative zur Sicherung fairer Arbeitsbedingungen und erstklassiger Reinigungsstandards hat der DGB Kreis- und Ortsverband Lehrte sowie ver.di Ortsverein Lehrte/Sehnde der Stadtverwaltung Lehrte eine entscheidende Forderung übermittelt. Sie drängen darauf, die Reinigungsleistungen in städtischen Gebäuden nicht mehr an externe Unternehmen auszulagern, sondern wieder auf eigene engagierte Mitarbeiter zu setzen. „Diese mutige Initiative zielt darauf ab, Arbeitsplätze zu sichern, die Kontrolle über die Arbeitsbedingungen zu stärken und ein Vorbild für andere Arbeitgeber zu sein“, erläutert der DGB Kreis- und Ortsverbandsvorsitzende Reinhard Nold die Forderung.

Die Gewerkschaftsforderung spiegelt den eisernen Willen wider, dass Wohlergehen der Beschäftigten in den städtischen Reinigungsdiensten zu gewährleisten. Mit der Rückkehr zu internen Mitarbeitern sollen Stabilität der Beschäftigung und tarifliche Arbeitsbedingungen sichergestellt werden, um den Reinigungskräften die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdienen.

Ausschreibungsergebnis kritisch bewertet

Die Gewerkschaftsvertreter beziehen sich bei ihren Forderungen auf die aktuelle Ausschreibung der Stadt Lehrte. Die Ausschreibung der Reinigungsleistungen in verschiedenen Gebäuden der Stadt habe gezeigt, wie unsozial das aktuelle Ausschreibungsverfahren sei. Mitarbeiter, die seit mehr als 20 Jahren in einem städtischen Objekt ihre Arbeit als Reinigungskraft ausführten, würden von ihrem Arbeitgeber, einem externen Dienstleister gekündigt, weil ein anderes externes Reinigungsunternehmen bei der Vergabe ein vorteilhafteres Angebot abgegeben habe. Das neue Reinigungsunternehmen habe den bisher in dem städtischen Gebäude tätigen Reinigungskräfte eine Übernahme in Aussicht gestellt, aber hierbei gleich die Arbeitszeiten für die Objektreinigung zwischen 30 und 50 Prozent gekürzt. Würden die bisherigen Reinigungskräfte das Angebot annehmen, müssten sie Einkommensverluste in ähnlicher Höhe hinnehmen, meint die Gewerkschaft. Diese Einkommenseinbußen seien in dem Niedriglohbereich nicht zu kompensieren. Einige der betroffenen Reinigungskräfte hätten daher bereits Kontakt zur Arbeitsagentur aufgenommen, um Bürgergeld zu beantragen. Auch wenn sich die betroffenen Reinigungskräfte für das neue Unternehmen entscheiden sollten, erhielten sie während der Schulferien kein Einkommen, da ihr Arbeitsvertrag zum 30.6.2023 gekündigt wurde und ein neuer Arbeitsvertrag erst ab dem 16. August (nach den Schulferien) wirksam würde. Auch habe sich das neue Reinigungsunternehmen nicht zu der Reinigungsqualität, die bei den gekürzten Vorgabezeiten zu erfüllen seien, geäußert. Bei diesen Voraussetzungen sei die Angemessenheit des Angebotes/der Vergabe zu hinterfragen, so, der Gewerkschaftsvorsitzende von Lehrte.

Stadt als Vorbild

Die Gewerkschaften wollen die negativen Auswirkungen der externen Reinigungsvergaben durch die Einstellung eigener städtischer Reinigungskräfte verhindern. „Nur so können fairere Arbeitsbedingungen, angemessene Löhne und eine verbesserte Arbeitsumgebung geschaffen werden. Diese Umstellung spielt auch gesamtgesellschaftlich eine wichtige Rolle und ist eine entscheidende Antwort auf die Verunsicherung, die in unserer Gesellschaft um sich greift“, so Nold.

Die Gewerkschaften sind zuversichtlich, dass die Stadtverwaltung ihr Engagement für die Arbeitnehmer demonstrieren wird, indem sie dieser wegweisenden Forderung nachkommt. Diese wichtige Entscheidung wird nicht nur die betroffenen Reinigungskräfte unterstützen, sondern auch die Reputation der Stadt als Arbeitgeberin stärken und das Wohlbefinden aller Bürger positiv beeinflussen.

Die Gewerkschaften stehen bereit, mit der Stadtverwaltung in einen konstruktiven Dialog einzutreten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die die Bedürfnisse aller Parteien berücksichtigen. Sie sind fest entschlossen, die Ziele für gerechte Arbeitsbedingungen zu erreichen und eine inspirierende Veränderung herbeizuführen.

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