Bereitschaftspraxis der KVN in Lehrte schließt Ende November – weiterer Rückschritt in Lehrte

Ende des kommenden Monats wird in Lehrte auch noch die Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) geschlossen. Zuvor war bereits entschieden worden, dass das Grundstück mit dem Klinikum Lehrte veräußert werden soll, in der Hoffnung, dass ein privater Investor dort vielleicht das vom Regionspräsidenten und dem KRH zunächst versprochen Regionale Gesundheitszentrum (RGZ) eröffnen wird (SN berichtete). Damit verschlechtert sich die Situation in der Gesundheitsversorgung im Osten der Region weiter.
CDU-Regionsfraktion kritisiert Entwicklung
Diese Entwicklung der erneuten Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Osten der Region kritisiert die CDU-Regionsfraktion Hannover scharf: Die Schließung der ärztliche Bereitschaftspraxis in Lehrte bestätigte nun die KVN. Damit verliert Lehrte nach der Schließung des Krankenhauses und der Notaufnahme eine weitere zentrale Einrichtung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung.
„Das ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Bürgerinnen und Bürger in Lehrte“, erklärt Bernward Schlossarek, Vorsitzender der CDU-Regionsfraktion. „Nachdem Rot-Grün die Schließung des Lehrter Krankenhauses politisch zu verantworten hat, folgt nun die logische, aber fatale Konsequenz: Wer das Krankenhaus aufgibt, riskiert die gesamte Notfall- und Grundversorgung.“
Bereitschaft nur mit Krankenhaus
Denn die KVN begründet den Schritt genau damit. Demzufolge wird eine Bereitschaftspraxis nur noch an aktiven Krankenhausstandorten zu betrieben. Für Schlossarek ist das ein weiterer Beleg dafür, wie eng die stationäre und ambulante Versorgung miteinander verknüpft sind – nicht immer zum Wohle der Bürger: „Die CDU hat immer darauf hingewiesen, dass man ohne Krankenhaus auch keine Bereitschaftspraxis halten kann. Leider haben SPD und Grüne diese Warnungen ignoriert – mit absehbaren Folgen für die Menschen im Osten der Region.“
Eine bloße Rufnummer bleibt
Zwar verweist die KVN auf die Rufnummer 116 117 und auf umliegende Praxen in Großburgwedel, Hannover-Siloah und Nordstadt, doch für viele Bürger im Osten der Region Hannover bedeutet das künftig längere Wege und Wartezeiten – und für Senioren teilweise Tagesreisen. „Gerade für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen ist das ein unhaltbarer Zustand“, bestätigt Schlossarek. „Die groß angekündigten Versprechungen des Regionspräsidenten zur Sicherung der medizinischen Versorgung in Lehrte sind nichts wert, wenn am Ende Schritt für Schritt jede Einrichtung verschwindet.“
Medizinstrategie 2030 prüfen
Die CDU-Regionsfraktion fordert deshalb, dass die Region Hannover endlich eine aktive Rolle bei der Sicherung einer flächendeckenden ärztlichen Versorgung übernimmt und alle Möglichkeiten prüft, um eine wohnortnahe medizinische Anlaufstelle für Notfälle außerhalb der üblichen Öffnungszeiten in Lehrte – und damit im Osten – zu erhalten oder neu zu schaffen.
„Die Menschen haben ein Anrecht auf eine verlässliche medizinische Versorgung – egal, wo sie in der Region leben“, betont Schlossarek.
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