Hannover 96 empfängt Werder Bremen – Rückrundenstart mit 1:4 Niederlage

Hannover 96 empfängt Werder Bremen – Rückrundenstart mit 1:4 Niederlage

Es ist ein Wiedersehen mit drei Ex-Hannoveranern in der HDI Arena am Maschsee. Vor 5000 zugelassenen Zuschauern sind mit den Bremern Marvin Ducksch, Niclas Füllkrug und Leonardo Bittencourt ehemalige 96er in der Startelf der Hanseaten zurück an der Leine. Das Spiel startet mit einem etwas ruppigen Abtasten der beiden Kontrahenten. Die Fußballstatistik spricht dabei eher für die Bremer.

Aber aus der Startphase entwickelt sich ein munteres Zweitligaspiel, in dem die Gäste mehr Druck erzeugen und Hannover eher reagiert denn agiert. Auch beim Eckenverhältnis herrscht lange Gleichstand. Die Spielanteile liegen jedoch in der ersten Hälfte mehrheitlich auf der Seite der Gäste. Dann allerdings kommt in der 22. Minute nach einem eigentlich bereinigten Angriff der Werderaner ein Schuss aus der Distanz durch Romano Schmid nach Zuspiel von Leonardo Bittencourt, der exakt ins linke untere Eck des Tores von Hansen passt. Und so heißt es plötzlich 0:1.

Ausgleich verdient

Aber die Moral der Roten ist stabil, man gibt sich nicht auf, sondern hält dagegen. Es erfolgt  nicht, wie teilweise früher üblich, ein Einbruch. Und in der 33. Minute gibt es nach Foul der Gäste einen Freistoß aus etwa 25 Metern Entfernung – fast halb rechts vorm Tor von Pavlenka. Sebastian Kerk nimmt Maß und hebt den Ball hoch rein – Pavlenka angelt vergebens – und es heißt 1:1. Kurz vor der Halbzeitpause, in der einminütigen Verlängerung, muss Hansen dann noch einmal sein Können zeigen und einen hohen Ball von rechts übers Tor lenken. Die folgende Ecke fällt dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Martin Petersen zum Opfer. Mit einem zu diesem Zeitpunkt gerechten 1:1 geht es in die Kabine.

Aus der Pause kommen die Mannschaften unverändert zurück.  Die erste Chance haben dann die Hausherren, doch obwohl sich Pavlenka bei der Flanke verschätzt, stehen zu viele Bremer zwischen der Torlinie und dem Ball. So rollt der dann nicht über auch die Linie, sondern wird ins Mittelfeld befördert. Fast im Gegenzug entwickelt sich dann jedoch die erneute Führung für die Bremer. Der Ball kommt eigentlich schwach hoch rein, aber dann auf den Kopf von Marvin Ducksch, der den Ball hoch über Hansen ins Eck hebt – so hatte er in Hannover eher nicht getroffen. Damit laufen die Roten wieder einer Führung der Gäste hinterher. Das aber eher erfolglos im Abschluss, obwohl es Möglichkeiten gegeben hätte.

Bremens Trainer Ole Werner war mit der Gesamtleistung seines Teams zufrieden – Foto: JPH

Mit dem dritten Tor kam der Bruch

Bremen drückt weiter und hat weiterhin mehr Spielanteile. Auch  das dritte Bremer Tor in der 72. Minute entwickelt sich eher aus einer unspektakulären Situation: Der Ball kommt von der Ecke hoch rein, ein Bremer steht in der Mitte frei, Weydandt, der in der 57. Minute für Kerk kam, sieh zu – und Jung macht den Ball per Kopf ins Netz. Nun steht es 1:3 für die Gäste und 96 damit mit dem Rücken zur Wand. Die Wechselphase beginnt. 96-Interimstrainer Christian Dabrowski (gr. Bild) bringt Krajnc für Frantz, Ennali für Maina und Ochs für Franke. Bei Werder geht es eher hanseatisch spartanisch zu: hier ersetzt Rapp den ersten Torschützen Schmid und Gruev kommt für Bittencourt. Gruev holt sich zudem auch gleich bei der ersten Aktion Gelb ab.

Das vierte Tor der Bremer folgt dann in der 83. Minute nach einem kurzen Solo von Friedl nach Pass von Ducksch über links, der Schuss passt genau ins kurze Ecke: 1:4. Jetzt bringt Werdertrainer Werner noch Dinkci und Weiser für Füllkrug – der mit Pfiffen verabschiedet wird – und Agu. Es gibt noch zwei gute Angriffe von Werder, die zu einem noch höheren Ergebnis hätten führen können, aber bereits das 1:4 ist deutlich und zeigt den Unterschied. Pünktlich pfeift Schiri Petersen dann die Partie ab.

„Wir hatten uns die Dominanz gewünscht“, sagt Werder Neu-Trainer Ole Werner im Anschluss. „Aber bis zum 1:3 war es ein offenes Spiel. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft aber zufrieden.“ 96-Interimstrainer Dabrowski, der noch nichts zu einem Vertrag sagen konnte, hob mehr auf das Glück ab: „Wir hatten einen leidenschaftlichen Auftritt, aber nicht, wie gegen den HSV, das erforderliche Glück. Das zweite Tor mit der Bogenlampe war ärgerlich. Andererseits hätten wir den Ausgleich erzielen müssen. Das Ergebnis ist insgesamt zu hoch ausgefallen. Aber die Bremer waren heute einfach effektiver.“ Nun geht es auf Tabellenplatz 15 in die verkürzte Winterpause, der erste Auftritt der Roten ist dann in Rostock.

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