Alles neu macht der Februar? Klappt es heute gegen RB Leipzig?

Helles Flutlicht, neuer Trainer, neue Mannschaftsaufstellung, neue Spielphilosophie – eigentlich beste Voraussetzungen für das heute Abend stattfindende Spiel der Mannschaft von Hannover 96 gegen die „Roten Bullen“ aus Leipzig, schamvoll „Rasenballsport“ genannt – wegen der 50+1-Regel. Rund 32 000 Zuschauer haben sich für das Spiel ein Ticket gesichert. Wer also das „neue“ Hannover 96 sehen möchte, hat gute Chancen, noch eine Karte zu bekommen.

Eine schwere Aufgabe steht vor Dolls Team – Foto: JPH/Archiv

Doch vor dem Spiel unter neuer Leitung gab es auch viele Fragen, die Trainer Thomas Doll und Manager Horst Heldt zu beantworten hatten. Natürlich stand die Frage nach den Änderungen durch den Nachfolger gegenüber dem Vorgänger ganz oben auf der Liste. „Das Bild ist jetzt schon ein anderes“, so Doll darauf. „Man merkte am Montag schon, dass der eine oder andere verunsichert ist. Doch nun glauben sie wieder an sich – das ist gut zu sehen.“ Im Fußball spiele die Geschwindigkeit eine Rolle, nicht nur die auf dem Spielfeld, sondern auch die im Kopf. Und da müsse man wieder hinkommen, denn Fußballspielen könnten sie alle – Stichworte wie Handlungsschnelligkeit und Aktionen schneller angehen sind dabei gefallen.

Auch zwei Personalien wurden sofort angefragt – Torwart bleibt Michael Esser, Kapitän Waldemar Anton. Ihm zur Seite stehen ja auch so viele erfahrene Spieler, die auch ohne die Binde Verantwortung übernehmen müssen, deshalb war das für Doll kein Thema nach der Übernahme. Auch die Spielphilosophie hat sich leicht verschoben. Man solle sich einerseits nicht unter Druck setzen und jedes Spiel zum Endspiel erklären, aber auch kein Verhalten entwickeln wie „wir haben noch 15 Spiele Zeit“. Gerade im zweiten Fall sei man dann nicht richtig fokussiert auf die jeweilige Aufgabe, nämlich das aktuelle Spiel. „Und das brauchen wir zur Zeit“, so der Trainer.

Manager Horst Heldt wartete auf Shinji Kagawas Anruf – Foto: JPH/Archiv

Der heutige Gegner ist ein Bundesligist und jedes Spiel gegen einen Bundesligisten ist schwer – das ist normal, meint Doll. „Da muss eine Mentalität entwickelt werden, die nicht auf den Tabellenplatz des Gegners schielt und ihn mit unserem vergleicht. Und auch Leipzig muss sich Gedanken machen, wie man gegen uns spielt, das ist normal.“ Man müsse zu einer Kompaktheit zurückfinden, wie das allerdings geht, wollte der Trainer aus erklärbaren Gründen nicht darlegen. „Wir werden viele gute Sachen sehen morgen Abend“, versicherte Doll, „so dass man sich wieder wohlfühlt und sich bei Ballverlusten gegenseitig unterstützt.“ Dabei soll auch ein Grundsystem helfen, dass die Spieler verinnerlichen können, ohne das Veränderungen dann nicht mehr möglich wären.

Zum Gegner gab Doll nur eine kurze Bewertung ab: „Dass Leipzig eine Mannschaft ist, die wuchtig ist und schnelle Spieler hat, ist nichts Neues. Dagegen müssen wir Mittel finden. Deshalb: Brust raus, Respekt, aber wir müssen uns auch nicht kleiner machen, als wir sind.“ Zum Ergebnis des morgigen Spiels sagte der Trainer, dass nur ein Sieg wirklich „erfolgreich“ sei, dass müsse wieder Einzug in die Köpfe halten. Leipzig ist allerdings der klare Favorit, er habe aber kein Problem damit, so Doll. „Aber am Ende entscheiden die ‚Hauptdarsteller‘ auf dem Platz, was am Ende übrig bleibt.“

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