Spanischer Trainer kommt zu den Recken – internationale Erfahrung nach Hannover

Die TSV Hannover-Burgdorf stellte mit Juan Carlos Pastor den neuen Trainer zur Spielzeit 2026/27 vor. Der im spanischen Valladolid geborene EHF Mastercoach unterzeichnet einen ab kommendem Sommer gültigen Zwei-Jahres-Vertrag in der niedersächsischen Landeshauptstadt und tritt damit die Nachfolge von Christian Prokop an.
Pastor gilt als ausgewiesener Spezialist in der Entwicklung von Vereins- und Nationalmannschaften. Als langjähriger Cheftrainer von BM Valladolid führte er den Klub zu bedeutenden Erfolgen: In der Saison 2008/09 gewann der heute 57-Jährige den Europapokal der Pokalsieger, über viele Jahre hinweg die zweithöchste europäische Vereinswettbewerb im Handball. Zuvor sicherte sich Valladolid unter seiner Leitung bereits die Copa del Rey in den Spielzeiten 2004/05 und 2005/06 sowie die damalige Copa ASOBAL (heute Copa de España) in der Saison 2002/03.
Vereins- und Nationaltrainer
Parallel zu seiner Tätigkeit in Valladolid betreute Pastor die spanische Männer-Nationalmannschaft in den Jahren 2005 bis 2008 und prägte die goldene Generation um Spieler wie Iker Romero und Raúl Entrerríos. Unter seiner Führung gewann Spanien die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 2005 in Tunesien, Silber bei der Europameisterschaft 2006 in der Schweiz sowie Bronze bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking.
Bei seiner nächsten Trainerstation beim ungarischen Spitzenverein Pick Szeged, den er insgesamt zehn Jahre lang von 2013 bis 2023 coachte, folgte eine weitere erfolgreiche Ära. In diesem Zeitraum gewann Pastor drei ungarische Meistertitel (2017/18, 2020/21, 2021/22), den nationalen Pokal im Jahr 2018/19 sowie den EHF-Cup 2013/14. Unter dem spanischen Trainer entwickelte sich der Klub zu einem Rivalen auf Augenhöhe des bis dahin national dominierenden Veszprém.
Zuletzt stand Pastor bis Sommer 2025 als Nationaltrainer der ägyptischen Auswahl an der Seitenlinie. Mit Ägypten gewann er 2024 den Afrika Cup, erreichte bei den Olympischen Spielen in Paris 2025 einen bemerkenswerten fünften Platz und wiederholte diese Platzierung bei der Weltmeisterschaft desselben Jahres.
„Wir freuen uns, mit Pastor einen international anerkannten Trainer bei uns begrüßen zu dürfen. Er wird zur neuen Spielzeit frische Impulse in die Mannschaft und den Verein bringen. Dank seiner umfangreichen Erfahrung auf höchstem Niveau weiß er genau, wie man Teams aus einer Verfolgerrolle weiterentwickelt und Spieler bis in die Weltklasse fördert“, erklärt der sportliche Leiter Sven-Sören Christophersen mit Blick auf die kommenden Spielzeiten.
Große Aufgabe für Pastor
Der ab der kommenden Saison an der Seitenlinie des niedersächsischen Bundesligisten stehende Coach freut sich auf die neue Aufgabe. Nach einer bewussten Auszeit, in der er genau die richtigen Aufgabe für sich gesucht hat, unterstreicht der Weltmeister-Trainer: „Von dem Moment an, als sich die Gelegenheit ergab, zu den Recken zu wechseln, hatte ich das Gefühl, dass dies der richtige Ort ist, um meine Karriere fortzusetzen. Zweifel kamen keine auf, denn das solide sportliche Projekt des Vereins, seine Stabilität und das klare Streben nach weiterem Wachstum haben mich überzeugt. Ich sehe ein Team mit großem Potenzial, engagierten Spielern und einer Fangemeinde, die Handball mit besonderer Leidenschaft lebt. Wir teilen die gleichen Werte: harte Arbeit, Disziplin, Kampfgeist und eine klare Vorstellung davon, welchen Weg wir gehen wollen.“
Ihm zur Seite steht weiterhin mit Heiðmar Felixson eine Identifikationsfigur des Klubs. Der frühere Profi, der selbst in Spanien aktiv war und die Sprache spricht, bleibt in seinen Funktionen als Nachwuchskoordinator und Co-Trainer der Bundesligamannschaft tätig. Recken-Geschäftsführer Eike Korsen betont in diesem Zusammenhang: „Wir wollen gemeinsam an dem ganzheitlichen Konzept unseres Vereins weiterarbeiten und auch in Zukunft unseren eigenen Nachwuchs einbeziehen. Wir freuen uns, dass wir Pastor die Spielfelder der stärksten Liga der Welt eröffnen und unsere Ambitionen in Zukunft gemeinsam verfolgen können.“
Anzeige
Anzeige
Anzeige



