Kronsberger Mergel wird in Höver zu Zement

Eigentlich kommt der Mergel in einer bestimmten Menge alle paar Jahre aus Wunstorf nach Höver, um dort zu Zement verarbeitet zu werden. Doch durch Corona ist es dieses Jahr auch dabei anders. So fallen die Lieferungen aus Wunstorf dieses Jahr aus. Ersetzt werden sie durch ein Angebot der Firma Papenburg, die Kalkmergel vom Kronsberg „übrig“ hat.

In die Grube geht es über einen Feldweg zum Brecher 3 – Foto: JPH/Archiv

Lange Transportwege entfallen

Dieser Kalkmergel, der anfällt wegen des Baugebietes auf dem Kronsberg, müsste sonst kostenpflichtig zwischengelagert werden. Und dann irgendwohin weiter transportiert werden – mindestens also zwei Lastwagenfahrten mit entsprechendem CO2-Werten. Deshalb möchte die Firma Papenburg den Mergel mit jeweils nur einer Transportfahrt nach Höver bringen, damit das Material dort zu Zement werden kann.

Das jetzige Baugebiet Kronsberg war zusammen mit Wunstorf bis vor rund 25 Jahren das Reserverohstoffgebiet für Mergel. Als dann die EXPO 2000 den Bereich Kronsberg zum Baugebiet machte, entfiel diese Nutzung. Aber nun fällt beim Weiterbau dort Mergel an – und der wird in Höver jetzt zu Zement. Die Firma Papenburg hatte den Rohstoff der Holcim (Deutschland) GmbH angeboten. Dabei handelt es sich um rund 10 000 Tonnen, die sonst zunächst in einem Zwischenlager verschwunden wären.

Anlieferung nur bis Ende Juli

Die Anlieferung haben die zuständigen Behörden nun genehmigt und die Regeln für die Anlieferung abgesprochen. Danach erfolgt der Transport direkt vom Anfallgebiet auf dem Kronsberg per Lastwagen nach Höver. Von der Abfahrt Ahlten der B 65 geht es über den Höver Kreisel und die Bilmer Straße über den ersten Feldweg rechts – unter Auslassung des Ortskerns Höver – zum Brecher 3 auf dem Abbaugelände.

Hier wird aus dem Mergel dann Zement – Foto: JPH

„Die Konsistenz des Mergels erfordert eine bestimmte Vorarbeit, die der Brecher direkt erledigen kann“, so die Auskunft.  Da das Material der Holcim in Höver bekannt ist, kann dann von dort die Verarbeitung auch reibungslos erfolgen. Für den Anfahrweg, der schon mehrfach für Anlieferungen gedient hat, übernimmt die Firma Papenburg die Verantwortung. Sie  stellt sowohl die Sauberkeit als auch die Bindung von Staub mit einem Wasserwagen sicher. Der Fahrweg berührt so den Ortskern nicht – und belastet damit die Hannöversche Straße nicht zusätzlich.

Für die rund 10 000 Tonnen werden bei einer Lastwagenkapazität von rund 28 Tonnen pro Zug etwa 400 Fahrten über rund 40 Werktage erfolgen. Damit sind pro Tag nur etwa zehn Lastzüge auf dem Weg zwischen Kronsberg und Mergelgrube. „Beginnen soll die Anlieferung am 26. Mai 2020 – jeweils montags bis freitags von 7 bis 17.30 Uhr, sonnabends nur in Ausnahmefällen. Ende Juli sind die letzten Fahrten eingeplant“, teilt Jens Marquardt, Leiter Unternehmenskommunikation Holcim (Deutschland), mit. „Uns ist der zeitlich begrenzte erhöhte Lastwagenverkehr im Ort durchaus bewusst und wir bitten die Anwohner um Verständnis dafür. Wichtig ist auch uns, dass die beauftragten Fahrzeuge – wie in der Vergangenheit – die vorgeschriebene Geschwindigkeit stets einhalten und besonders umsichtig fahren.“

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