Corona-Impfungen in niedersächsischen Arztpraxen – eine Zwischenbilanz

Die Impfbereitschaft der niedersächsischen Haus- und Fachärzte ist riesig. Über 4200 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte beteiligen sich seit Anfang April an der landesweiten Impfkampagne. „Das hat der niedersächsischen Impfkampagne insgesamt einen großen Schub verliehen“, erklärt die Niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens. Inzwischen sind über 5 242 447 Impfungen in Niedersachsen vorgenommen worden, davon 1 713 218 in den Praxen. Das größte Problem ist und bleibt, dass zu wenig Impfstoff nach Niedersachsen und damit auch in die Praxen kommt. Behrens und der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Mark Barjenbruch haben Denstag, 08.06.2021, eine erste Bilanz über die Corona-Impfungen in niedersächsischen Arztpraxen gezogen.

Mit Praxen geht’s schneller
In die Praxen kommt zu wenig Impfstoff – Foto: JPH

„Das macht Mut: Trotz des immer wieder stockenden Nachschubs an Impfstoffen erreichen die Ärzte in Niedersachsen Top-Quoten bei den Corona-Schutzimpfungen. Zum Stichtag 7. Juni 2021 – also nach zwei Monaten Impftätigkeit – waren es insgesamt 1 713 218 Impfungen. Davon 1 273 272 Erstimpfungen und 439 946 Zweitimpfungen. 845 778 über 60-Jährige und 856 609 unter 60-Jährige sind geimpft worden“, sagte Barjenbruch.

Mehr Beratungszeit für AstraZeneca

Barjenbruch machte deutlich, dass es für den Impfstoff von AstraZeneca einen erhöhten Beratungsaufwand in den Praxen gibt, der das Impftempo bremst. „Viele über 60-Jährige lehnen den Impfstoff ab. Die Ärzte müssen viel Überzeugungsarbeit für die Impfung mit AstraZeneca leisten. Im Gegensatz dazu verlangen immer mehr jüngere Bürger diesen Impfstoff, um mehr Freiheiten genießen zu können. Aber auch hier belastet die Praxen der Aufklärungsaufwand über die möglichen Nebenwirkungen“, so Barjenbruch.

In dieser Woche ist nun die Priorisierung aufgehoben worden. Behrens und Barjenbruch bitten um Geduld. „Der Anspruch auf einen Termin ist allerdings nicht gleichbedeutend mit einer schnellen Impfung. Bei begrenzten Impfstofflieferungen kann es keine schnellen Impftermine geben“, betont Barjenbruch.

In Ruhe abwarten

Insgesamt seien in dieser 23. Kalenderwoche 340 000 Impfstoffdosen für niedersächsische Praxen geliefert worden. Das Pharmaunternehmen BioNTech/Pfizer hat rund 260 000 Millionen Impfstoffdosen bereitgestellt, Johnson & Johnson etwa 50 000 Dosen und weitere 30 000 Dosen kommen von AstraZeneca. Inzwischen können sich auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zur Impfung anmelden. „Wir haben also derzeit deutlich mehr Impfwillige als Impfstoff zur Verfügung. Bitte haben Sie Geduld und bedrängen Sie nicht die Ärzte und deren Teams, die medizinischen Fachangestellten – weder in den Praxen noch in den Impfzentren. Alle tun ihr Bestes“, appellieren Behrens und Barjenbruch.

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