Tilman Kuban zum Europatag in der KGS

Tilman Kuban zum Europatag in der KGS
Bei der Begrüßung in der Kgs trafen sich Lehrer Stefan Bahls, Tilman Kuban, Sepehr Amiri und Tristan Übermuth (v.li.) - Foto: JPH

Zu einem Besuch anlässlich des Europatages 2022 ist der CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises, Tilman Kuban, zu einem Besuch und Gespräch mit dem Politikkurs der KGS in das Forum der Schule gekommen. Von 14 bis 15.30 Uhr ging es in der politischen Diskussion um zahlreiche Themen, die die rund 40 Schüler der zwei 11. Klassen unter Leitung von Fachlehrer Stefan Sippel interessierten.

Nach der Vorstellung von sich und seinem örtlichen Begleiter, Sepehr Amiri aus dem Sehnder Stadtrat, ging Kuban in einem Eingangsstatement auf die aktuelle Situation in Berlin ein. „Es ist derzeit schwierig“, so Kuban, „mit dem Krieg auf europäischen Boden. Bis zum 24. Februar war das eigentlich unvorstellbar.“  Er war mehrfach in der Ukraine, habe dort Freunde und war vor Kriegsausbruch kurz vor seinem nächsten Besuch. Freunde hätten ihr Studium aufgegeben und seien nun an der Front. Nun müsse man ijn der Politik Europas den Angriffskrieg stoppen und das mit großer Solidarität.

Digitalisierung für Schulen

Danach ging es los mit einem bunten Strauß von Fragen – wobei die erste gleich lautete: „!Können Sie sich vorstellen, einmal Bundeskanzler zu werden?“ Die Umstände, so Kuban, hätten ihn noch nicht darüber nachdenken lassen, denn allein der wenige Schlaf mache den Job extrem hart – durch die vielen Nachtsitzungen, Reisen und mehr.

In lockerer Atmosphäre kamen viele Themen zur Sprache mit Stefan Sippel und Tilman Kuban (v.re.) – Foto: JPH

Einen großen Block der Zeit wurde für die Diskussion um die Digitalisierung verwendet. Dabei stellte Kuban dar, wie die Gelder vom Bund in die Kommunen kommen, wer die Verteilung regele und wie die Planungen dann vor Ort erfolgten. Dazu gab auch Amiri einen Input  zur Umsetzung in Sehnde. Dabei ging es um den Medienentwicklungsplan, den die KGS dafür erarbeitet habe, was davon dann durch die Stadt wie umgesetzt würde und wie die Zeitplanung wäre. Smartboards, Beamer und Leitungen seien dann eigentlich Ländersache, doch 2021 wurde die Einbeziehung der Endgeräte wegen Corona vorgenommen. In Sehnde, so Amiri, habe die Stadt dann auch noch den Glasfaseranschluss vorgezogen und die Möglichkeiten für das Homeschooling verbessert.

Krieg in Europa

Natürlich war auch der Ukraine-Krieg ein weiterer Schwerpunkt. Dabei hob der Besucher hervor, dass die Verteidigung nach einem völkerrechtswidrigen Angriff ein legitimes Recht der Ukraine sei. Er erwähnte auch, dass es bei den russischen Streitkräften Listen über die Ukraine gäbe, die Namen für Exekutionen und Verschleppungen enthielten. Auch die schnelle Aufnahme des Landes in die EU befürwortete der Abgeordnete, denn „man müsse an einen schnellen Wiederaufbau des Landes denken“. Doch ist der Tausch „Land gegen Frieden sinnvoll“? Diese Frage wurde am Schluss dann doch nicht beantwortet, da auch die russische Seite, wie Kuban anmerkte, eigentlich gar keine echten Verhandlungen anstrebe. Natürlich wurden auch die Waffenlieferungen gestreift, die Deutschland sowohl bei den Panzerhaubitzen 2000 und dem Fla-Panzer Gepard immer wieder verzögere. Zudem ging es um den NATO-Beitritt von Schweden und Finnland, den der russische Angriff nun provoziert habe.

Klimawandel als Generationenproblem

Rund 40 Schüler nahmen an der Diskussion teil – Foto: JPH

Die Diskutanten betrachteten auch den Klimawandel und das Problem, was man wie umsetzen könne unter dem Aspekt, dass die CDU nun nicht mehr in der Regierungsverantwortung sei. Was kann man als Opposition da bewirken? „Ja, die kurzen Wege sind entfallen“, gab Kuban zu, „aber die Situation fügt die gemeinsame Arbeit zusammen im Sinne gemeinsamer Lösungen.“ Die eigentlich regionale Frage des ÖPNV wurde angeschnitten, das 9-Euro-Ticket kam zur Sprache. Für Amiri war der Punkt bezüglich des Schulbusses von regiobus mit der Linie 962 interessant, der nur noch vormittags fahre.

Wehrpflicht und Cannabis

Mit einem kurzen Blick auf die Wiedereinführung der Wehrpflicht und die Alternative eines sozialen Jahres für alle sowie schlussendlich auf die Freigabe von Cannabis ging die Zeit dann dem Ende zu. Nach guten eineinhalb Stunden war der Besuch der beiden Politiker schließlich beendet. Viel Stoff bleib noch übrig, zahlreiche Fragen unbeantwortet, aber das ist nun Aufgabe der Schule, das aufzuarbeiten und Einordnungshilfen zu geben.

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