Tierfriedhöfe und Grabbeigabe gewünscht: Lösung für Tierbesitzer angestrebt

Die Gruppe SPD und Bündnis90/Die Grünen haben einen gemeinsamen Antrag an den Rat der Stadt Sehnde gestellt. Darin geht es um die Beisetzungskultur, die sich auf Haustiere bezieht.

Auch im Tod die Würde des Haustiers bewahren oder die Dankbarkeit zeigen möchten viele Menschen – Foto: JPH/Archiv

Mit dem Antrag will die Gruppe das Dilemma lösen, das entsteht, wenn ein Tierbesitzer seinen langjährigen Wegbegleiter nach dessen Ableben würdig beerdigen möchte. Bislang war dies in Sehnde weder möglich noch erlaubt. Deshalb zielt der Antrag der Lokalpolitiker darauf ab, dem trauernden und dankbaren Tierbesitzer eine Möglichkeit zu schaffen, seinem Liebling auch über den Tod hinaus eine „Würde“ zu verleihen – und die Grabstelle aufsuchen zu können. Zudem sollen die Tiere auch mit ihrem Besitzer gemeinsam beigesetzt werden können, um auch im Tod vereint zu bleiben.

Deshalb soll die Stadt Sehnde Tierfriedhöfe für die Bestattung von Tierkörpern und Urnen eingeäscherter Kleintiere einrichten. Dazu soll die Verwaltung geeignete Flächen für Tierfriedhöfe suchen und sie dem Rat vorstellen. Zudem sollen auf den städtischen Friedhöfen Flächen ausgewiesen werden, auf denen Urnen mit eingeäscherten Tieren als Grabbeigabe zu ihrem Halter beerdigt werden dürfen.

Die Idee der Gruppe dahinter ist einfach zu verstehen. In Deutschland leben zurzeit rund 34 Millionen Haustiere. Viele von ihnen sind aber heutzutage weit mehr als ein „Haus- oder Nutztier“. Sie sind Familienersatz sowie Trostspender und sie bewahren viele – vor allem ältere Menschen – vor Einsamkeit und Vereinsamung. Dabei entsteht eine sehr intensive emotionale Bindung. Doch auch ein Tierleben ist endlich.

Viele Menschen aber möchten dann nicht ihr totes Tier unpersönlich zur Tierkadaverentsorgung bringen, haben aber auch nicht die Möglichkeit, das Tier im heimischen Garten zu begraben. Zumal das auch nur bis zu einer gewissen Größe zugelassen ist. Da würde ein Tierfriedhof oder eine Grabbeigabe eine gute Alternative darstellen und sicher das Bedürfnis vieler – auch einsamer – Menschen treffen.

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