Strittig im Stadtrat: Eine Hecke um die neue Turnhalle

Die CDU/FDP Gruppe in Rat der Stadt Sehnde hatte am 10. Februar 2020 die Anpflanzung einer Hecke an der nördlichen und westlichen Grundstücksgrenze der neu zu bauenden Sporthallen gefordert. Die Stadtverwaltung empfiehlt nun, diesen Antrag abzulehnen. Sie bringt vor, dass durch eine Hecke vertikale Strukturen entstehen, die die Feldlerche am Brüten hindern würden.

Begründung ist nicht stichhaltig

Die neue Turnhalle liegt im freien Feld – Foto: JPH

„Diese Begründung wollen wir nicht akzeptieren“, sagt Elisabeth Schärling von der Gruppe CDU/FDP im Stadtrat. „Eine Feldlerche ist ein Bodenbrüter und wird sicher nicht in direkter Nähe zu einer Turnhalle brüten.“ Als Außenanlagen sind zudem eine Skateanlage , ein Beachvolleyballfeld und eine Grillhütte geplant. „Niemals kann eine Lerche dort brüten. Da müssen wir schon eine andere Ausgleichsflächen schaffen“, hebt Schärling hervor.

Schutz für weitere Arten

Durch den Bau der beiden neuen Turnhallen wird laut CDU/FDP „wieder viel wertvoller Boden versiegelt. Eine Hecke an der Grundstücksgrenze würde hier einen wichtigen Ausgleich und Beitrag zum Umweltschutz leisten“, meinen die Antragsteller vielmehr. Sie sehen eher mehr Brutplätze und Rückzugsorte für alle anderen Vögel entstehen.  „Eine Hecke bietet ihnen ganzjährig Futter. Eine Hecke bietet auch Schutz für Igel, Insekten und andere Kleintiere. Außerdem würde sie einen guten Abschluss für die Grünfläche hinter den Hallen bilden. Sie würde für Schallschutz sorgen und Schatten spenden“, sind die Pro-Argumente der Stadtratsmitglieder von CDU und FDP.

Eine Hecke (grüner Strich) soll die Turnhallen abgrenzen – Foto: JPH

Und sie verweisen auf einen weiteren Tagesordnungspunkt, den sie im Widerspruch zu der Ablehnung seitens der Verwaltung sehen: „Nur einen Tagesordnungspunkt weiter soll beschlossen werden, dass Sehnde dem Bündnis für biologische Vielfalt beitritt. Gegensätzlicher kann Politik wohl nicht mehr sein!“, lautet ihre Ausfassung dazu.

Diskussion am Donnerstag

Dort wo die Feuerwehrzufahrt gebaut wird, muss der Bereich natürlich freigehalten werden. Aber die Gruppe hofft, dass in der Sitzung am Donnerstag, 17.12.2020, noch ein Umdenken erfolgt: „Wir hoffen weiterhin, dass eine positive Entscheidung für die Umwelt getroffen wird.“

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