Historische Debatte um einen Wertstoffhof für Lehrte neu entfacht

„Die Forderung der SPD in Lehrte, einen Wertstoffhof in der Stadt Lehrte zu errichten, ist schon erstaunlich. Die Erkenntnis, dass ein Wertstoffhof auf Lehrter Gebiet sinnvoll wäre, hätte es 2006 gebraucht. Damals hat Rot-Grün in der Regionsversammlung für die Schließung der Sammelstelle gestimmt“, stellt der Vorsitzende der CDU-Fraktion Region Hannover und Lehrter Abgeordnete Bernward Schlossarek fest.

Debatte kommt immer wieder

Lehrte möchte auch einen Wertstoffhof – Foto: JPH

Die Debatte, die regelmäßig wieder auftaucht wie die Vogelspinne in der Bananenkiste, hat mal wieder Konjunktur. Dabei ist es immer wieder erstaunlich, wie sich Verhaltensmuster wiederholen. Durch politische Beschlüsse werden Dinge verändert und Einrichtungen geschlossen, oft auch wegen Lärm- oder Geruchsbelästigung oder zunehmenden Straßenverkehrs. Damals kamen Anlagen nach Burgdorf und Sehnde – wo sie heute verkehrstechnisch auch von Lehrte aus gut erschlossen sind.

Beim Lehrter Krankenhaus ging die Entwicklung in eine ähnliche Richtung, wie Schlossarek anmerkt. „Das konnten wir als CDU verhindern und haben den Standort erfolgreich gesichert“, erklärt er die Entwicklung. „Abgewickelt sind Standorte, egal ob Schule oder Wertstoffhof, schnell. Die Kunst ist, eine Perspektive zu arbeiten und derartige Einrichtungen weiterzuentwickeln, damit sie eine Chance haben und zukunftsfähig werden. Wenn dies nicht gelingt, dann sind Schließungen die letzte Möglichkeit“, so Schlossarek weiter. Wer etwas aufgegeben hat, wird erkennen, wie schwer es ist, etwas gleiches wiederzubekommen.

Fehlender Wertstoffhof nicht Grund für Dreck

Trotz des Wertstoffhofs in Sehnde reicht es nur bis zum nächsten Waldweg – Foto: JPH

Dass der seit 12 Jahren aufgegebene Wertstoffhof nun für die Müllecken in der Stadt verantwortlich sein soll, scheint allerdings auch dem Regionsabgeordneten sehr konstruiert. Neben dem Sehender Wertstoffhof können auch die Deponien in Burgdorf oder Hannover/Lahe angefahren werden. „Das sind drei gute Möglichkeiten, um seinen Müll zu entsorgen! Und grundsätzlich sollte man vor jeder Schließung alle Optionen genau prüfen. Gleichwohl muss man sagen, dass es sich lohnt, über dieses Thema nachzudenken. 2006 habe ich gegen die Schließung des Wertstoffhofes gekämpft, darum würde ich 2020 nicht gegen eine Neueröffnung kämpfen“, sagt Schlossarek abschließend.

Faulheit ist der Grund

„Dreckecken“ entstehen auch mit Wertstoffhof, wie die Erfahrungen der vielen Müllsammler in Feld und Wald unter anderem in Sehnde oder Burgdorf mit einem Wertstoffhof belegen. Denn wer sein Sofa derzeit aus Bequemlichkeit in die Lehrter Umwelt wirft, wird es nicht plötzlich 200 Meter weiter transportieren, um es auf dem Wertstoffhof abzugeben.

Anzeige
Werben Sie bei Sehnde-News