Hausärztemangel entschieden begegnen – mehr Gesundheitszentren im ländlichen Raum

Aufgrund einer Studie der Robert Bosch Stiftung zum Hausärztemangel fordert der CDU Landesvorsitzende Dr. Bernd Althusmann sich außerhalb der großen Städte Gedanken um die Einrichtung von Ärztezentren und Polikliniken zu machen. Denn immer weniger Ärzte finden Nachfolger für ihre Praxen und neue Ärzte siedeln sich lieber in attraktiven Umfeld, also im bereich von Groß- und Mittelstädten an. Dann stimmt zwar statistisch die Versorgung in einem Bereich, doch die Ärzte praktizieren tatsächlich mehr oder weniger in einem eng begrenzten Bereich. Dieser Trend muss unbedingt gestoppt werden, will man die bevölkeriung auch in Zukunft ortsnah versorgen.

Die Versorgung außerhalb der Städte darf nicht nur Sache eines Notarztes werden – Fotoi: JPH

Deshalb, so Althusmann, ist der Mangel an Haus- und Fachärzten in Niedersachsen schön länger zu spüren. Dies wurde durch die Studie der Robert Bosch Stiftung erneut unterstrichen. Haus- und Facharztpraxen sind vor allem, aber nicht nur im ländlichen Raum mit Schwierigkeiten bei der Praxisnachfolge konfrontiert. Die bislang von Bund, Ländern, Kommunen, Kassenärztlichen Vereinigungen und anderen Akteuren eingeleiteten Maßnahmen reichen scheinbar immer noch nicht aus. Beherzte Maßnahmen sind jetzt erforderlich, um eine hochwertige und wohnortnahe gesundheitliche Daseinsvorsorge sicherzustellen. Dazu zählen laut CDU-Vorsitzendem:

  • langfristig der Ausbau von Studienplätzen und die Verbesserung der Studienbedingungen.
  • mittelfristig müssen hausärztliche Versorgungszentren, Polikliniken oder Gemeinschaftspraxen gefördert werden, damit medizinische Synergien gebündelt werden.
  • kurzfristig bedarf es mehr Anreize für Ärzte, sich im ländlichen Raum niederzulassen, etwa durch erleichterte Quereinstiege in die Allgemeinmedizin, Einsatz von Telemedizin und Abbau bürokratischer Hürden.

Aber auch ein Nachdenken über die ärztliche Selbstverwaltung bezüglich der Ansiedlungsregelung und ihr Ersatz durch ein staatliches Ansiedlungskonzept – eventuell auch nur zeitlich begrenzt – sollten bei der gegenwärtigen Entwicklung, so sei angemerkt, kein Tabu mehr sein.

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