Jens Spahn spricht in Lehrte zum Wahlkampfauftakt der CDU

Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist am Freitagnachmittag, 22.02.2019, 16.30 Uhr für eine Stunde zu Besuch in der Städtischen Galerie in der Alten Schlosserei gewesen, um dort nicht nur über die Gesundheitspolitik zu sprechen und zu diskutieren, sondern auch, um dem Lehrter CDU-Bürgermeisterkandidaten Frank Prüße Starthilfe für den Wahlkampf zu geben. Den Kontakt dazu hatte die Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Maria Flachsbarth, hergestellt und Spahn, der auf dem Weg nach Hannover war, auch in die Eisenbahnerstadt geholt.

Dr. Hans-Joachim Deneke-Jöhrens (re.) begrüßte Dr. Maria Flachsbarth, Jens Spahn und Frank Prüße (v.li.) – Foto. JPH

Nachdem unter der Moderation von Dr. Hans-Joachim Deneke-Jöhrens, dem 1. Vorsitzenden der CDU-Stadtverbandes, der Kandidat sich den 200 Besuchern zunächst etwas länger vorgestellt hatte, gab der Bundesminister eine kurze Einführung in die gesetzte Thematik „Sport und Gesundheit“ mit den Schwerpunkten „Wie man Vertrauen zurückgewinnt“ bei Pflegern, Patienten und Bürgern und die Bedeutung des Sports für die Gesundheit.  Dabei gibt es aber nicht „die eine Maßnahme“, so Spahn, sondern man wird dabei viele Schritte gehen müssen. Sicherlich kann man zwar Stellen schaffen für die Pflege, doch damit hat man die erforderlichen Personen noch nicht verfügbar. Der Markt ist leergefegt, so Spahn, und man kann in der ersten Planung nur die Menschen zurückholen, die entweder aus Frust ausgeschieden sind oder die auf Grund verbesserter Umstände mehr arbeiten wollen. Dazu muss man alle Register ziehen, von der Planbarkeit für Familienzeiten bis hin zur Kostenfreiheit der Ausbildung.

Frank Prüße (li.) dankte Jens Spahn für seinen Besuch – Foto: JPH

Man könne auch nicht alle Krankenhäuser in der Fläche halten, vielmehr müsse man Qualität wahren und Schwerpunkte und Verbünde dafür bilden. Bei der Gesundheitsprävention komme dem Sport eine große Bedeutung bei, denn 40 bis 50 Prozent aller Todesfälle in der Bundesrepublik gehen auf die Lebensgewohnheiten zurück. Da würde er sich den „Sport auf Krankenschein“ wünschen, doch das werde nicht kommen, da sich die Krankenkassen dagegen aussprechen würden.

In der Diskussion, die teilweise sehr ins Spezifische abzudriften drohte, sprach Prüße auch von der Idee, dass die öffentliche Hand den Bau von Sportstätten als „Präventionsmaßnahmen“ mit städtischen Bürgschaften absichern könne, denn das sei ja „für alle Kinder und Bürger ein Bewegungsraum“.

Jens Spahn (li.) bekam einen Brief von Eva und ihrer Pflegerin Maren Kindler (mi.). Lutz Lehmann aus Sehnde (re.) hört gespannt zu – Foto: JPH

Zum Klinikum Lehrte sprachen sowohl der Minister als auch Bernward Schlossarek, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Regionsversammlung. Spahn hinwies darauf hin, dass Krankenhausbau und –erhalt grundsätzlich Landessache sei, aber dass die geplante Bildung eines Zentrums für Geriatrie in Lehrte einen wachsenden Markt treffe und daher im Verbund eine gute Idee sei. Schlossarek betonte, dass man einem Verbund angehöre und die Region deshalb mit 17 Millionen den Erhalt fördere. Die Hebammen- und Geburtsklinikengpässe kamen auch zur Sprache. Zwar, so Spahn, habe man „derzeit so viele Ärzte, Pfleger und Hebammen wie noch nie. Trotzdem glaube man, es würde alles fehlen.“ Jedoch habe er keine belastbaren Zahlen dazu. Zur Verbesserung der Hebammensituation wolle man die Ausbildung der Hebammen akademisieren, dabei aber viel Praxis und Entwicklungsmöglichkeiten einbauen.

Abschließend überreichte die am Undine-Syndrom, dessen Hauptsymptom eine Störung der Atemregulation ist, erkrankte Eva (5) aus Ahlten, die daher eine 24-Studen-Betreuung benötigt, einen Brief an den Minister mit der Bitte, sich für bessere und mehr Krankenbetreuer einzusetzen.  Nach 60 Minuten Podiumsauftritt ging es dann auf die Reise nach Hannover, zur Diskussion um die Organtransplantation.

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