ver.di beginnt aktuelle Warnstreikserie in Aligse

Die Gewerkschaft ver.di hat nach dem Ende der ersten Verhandlungen über eine Tariferhöhung im Transportgewerbe nun die Warnstreiks aufgenommen. Vor dem nächsten Verhandlungstermin am 6. Februar sollen täglich überraschende Warnstreiks die Kampfbereitschaft der organisierten Mitglieder der Gegenseite demonstrieren. Begonnen wurde damit am Montag, 27.01.2020, um 5 Uhr in Aligse beim Transportunternehmen CAT am Reuschersweg.

Um 5 Uhr morgens startete die Aktion

Bereits um 5.30 Uhr hatten die Kollegen der bestreikten Firma CAT in Aligse einen Autotransporter in die Einfahrt gestellt und die Streikschilder angebracht. In gelben Warnwesten verteilten die rund 15 Mitarbeiter ab 5.30 Uhr die Informationszettel mit den Forderungen von ver.die für die anstehenden Verhandlungen. Weitere 25 Kollegen sollen noch kommen. Während sich viele der Eintreffenden dem Streik gleich anschlossen, mussten die Zeitarbeitskräfte nach der Anmeldung wieder umkehren.

Zum Streik der CAT-Mitarbeiter (li.) waren Jürgen Mersch und Catrin Radloff (v.re.) in Aligse dabei – Foto: JPH
Unterstützung von der ver.di Führung

Mit Catrin Radloff und Jürgen Mersch, der bei CAT arbeitet, waren zwei hochrangige Vertreter der Gewerkschaft zum Auftakt der Streikserie mit dabei. Radloff ist die Gewerkschaftssekretärin der Fachabteilung 10 „Postdienste, Speditionen und Logistik“ bei ver.di Weser-Ems in Delmenhorst, Mersch ist Mitglied der Tarifkommission, die im Februar das nächste Mal auf die Arbeitgeber trifft. „Wir wollen unseren Forderungen Nachdruck verleihen. Das Angebot der Arbeitgeber beim ersten Treffen war inakzeptabel“, so Mersch zu den nun anstehenden Warnstreiks. Die Forderungen der Gewerkschaft, wie sie auch an die Kollegen vor dem Werkstor verteilt wurden, stehen in einem Sieben-Punkte-Plan. Danach soll es unter anderem 6,5 Prozent Gehaltserhöhung, mindestens aber 150 Euro mehr für jeden Beschäftigten geben. Die Zusammenlegung der Entgelttarife der gewerblichen und kaufmännischen Beschäftigten wird gefordert und der Unterschied zwischen Nah- und Fernverkehr soll fallen. Zudem soll die Ausbildungsvergütung angehoben und die bereits abgeschlossene Berufsausbildung bei der zeitlichen Einstufung in die Entgeltstufen berücksichtigt werden. „Wir sind keine Bittsteller“, so die Gewerkschaft.

Warnstreiks zeigen die Entschlossenheit der Logistiker

Die überraschende Aktion zum Auftakt der ab jetzt täglich immer andernorts stattfindenden Warnstreiks von ver.di war mit den vier Kollegen des örtlichen CAT-Betriebsrats abgestimmt. Der war, wie die Tarifkommission auch, mit dem Angebot der Arbeitgeber von 1,5 bis 2 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwei Jahren auch nicht einverstanden. „Wir hoffen, dass das nächste Angebot am 6. Februar sich nach unseren Aktionen von Seiten der Arbeitgeber deutlich verbessern wird“, so Mersch und Radloff zu der Auftaktaktion in Aligse, die noch bis zum Nachmittag 16 Uhr andauerte.

Anzeige
Werben Sie bei Sehnde-News