Tabellennachbarn: Hannover 96 trifft auf DSC Arminia Bielefeld

Tabellennachbarn: Hannover 96 trifft auf DSC Arminia Bielefeld
Hannover setzte sich im Duell mit dem Tabellennachbarn am Ende mit 3:1 verdient durch - Foto: JPH
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Mit Hannover 96 und Arminia Bielefeld sind zwei Mannschaften aufeinandergetroffen, die neben der Fanfreundschaft und Spielern aus Hannover in den Spielphilosophien etwa gleichartig sind. In der Spieltagskonferenz hatte 96-Cheftrainer Christian Titz die Bielefelder als Mannschaft mit absolutem Powerfußball und aktiver Spielgestaltung bezeichnet. Also ähnlich dem, was er von seinem Team erwartet. Als Lehre aus dem Spiel in Magdeburg war außerdem die Parole „klarer und stärker verteidigen“. Das alles versprach ein spannendes Spiel vor ausverkauftem Haus mit vollem Gästeblock.

Erster Spielabschnitt

Nach dem Anpfiff vor ausverkauftem Haus ging es für die Hausherren erst einmal in den Vorwärtsgang, was in der 5. Minute mit einem Tor von Källmann von Erfolg gekrönt war. Doch nach langer Prüfung durch Schiedsrichter Tobias Stieler wurde der Treffer wegen einer Abseitsstellung von Rochelt in der Entstehung im Mittelfeld annulliert – unklar, weshalb dies vom Linienrichter nicht angezeigt worden war.

Chancen ergaben sich nun auf beiden Seiten, Hannover hatte Möglichkeit mit Okon und Rochelt. Dann jedoch musste Okon den Platz verletzungsbedingt früh verlassen und Aron Blank ersetzte ihn (34.). Die Abwehr ist noch unorientiert, als Momuluh in der 35. Minute scharf von rechts flankt und Felix mit dem Kopf ankommt, doch Ghita war schneller – es heißt plötzlich 0:1 für die Gäste nach Eigentor.

Hannover spielt und drückt weiter. In der 41. Minute prüfte Stieler ein mögliches Handspiel im Bielefelder Strafraum an der Seitenlinie, weil Großer nach seinem Kopfball zur Abwehr an seinen Arm köpfte. Den fälligen Elfmeter legte sich Tomiak zurecht – und schoss ihn an die Latte, den Abpraller mit dem Kopf spielte er übers Tor. Es blieb beim 0:1. Schuss war zu ungenau, Tomiaks zweiter hintereinander verschossener Elfer. Da fragte man sich mit den Fans hier: Warum schießt kein anderer?

Fünf Minuten gab es nun dazu in der ersten Hälfte. Gelbe Karte für Mehlem nach Foul an der Strafraumgrenze an Rochelt gab es noch und damit vielleicht die letzte Möglichkeit für Hannover zum Ausgleich vor der Pause. Aber Rochelt schoss den Ball in die Mauer, der wurde im Anschluss komplett abgewehrt und landete schließlich im Seitenaus. Nun pfiff Schiri Stieler zur Halbzeit. Titz konnte mit dem Spiel nicht zufrieden sein, das 0:1 wurde dem Verlauf nicht gerecht: bei rund 58 Prozent Ballbesitz und sieben Torschüssen für Hannover führte jedoch Bielefeld.

Zweite Halbzeit

Hannover 96 schließt zur Spitze auf und ist wieder in der Spur – Foto: JPH

Leon Schneider ersetzte Stefano Russo bei den Gästen, der sich in der ersten Halbzeit verletzt hatte.

Die ersten Spielzüge gehörten wieder den Arminen, die schnell das zweite Tor nachlegen wollten. Sie schnürten die Roten regelrecht in ihrer Hälfte ein. Bei denen ging zunächst nach vorn erstmal gar nichts – und das, was dann doch nach vorn kam, blieb hängen. In 52. Minute erhielt Leopold für ein unnötiges taktisches Foul die gelbe Karte – zu Recht.

53. Minute, Bielefeld ist deutlich aufgerückt, Chakroun wird fast noch in der eigenen Hälfte von Noll angespielt, lief allen weg, täuschte Torwart Kersken und schoss ein zum Ausgleich 1:1. Nach dem Wiederanpfiff holte sich Hannover den Ball gleich erneut, kam schnell nach vorn, brachte den Ball in den Strafraum und dort war es dann Matsuda, der auf Vorlage von Chakroun zum 2:1 einlochte: Innerhalb von 120 Sekunden das Spiel gedreht. Hannover lag in der Blitztabelle nun wieder auf Platz 3.

Hannover gewann jetzt die Oberhand zurück, wollte direkt das dritte Tor, um alles klar zu machen. Bielefeld wechselte Schreck für Mehlem und Young für Momuluh. Doch es ging nur von Strafraum zu Strafraum. In der 84. Minute sah dann Ghita gelb und Titz nutzte die Unterbrechung für den Wechsel von Chakroun zu Yokota. Mit diesen Wechseln übernahm Bielefeld wieder die Regie, Hannover verlor den Ball oft im Mittelfeld, aber am Ende hatte immer Keeper Noll den Ball sicher. Bielefeld blieb im Vorwärtsgang, doch gingen die Schussversuche der Gäste immer übers Tor. In der 75. Minute rettete Kersken direkt vor Källman.

Schließlich Dreifachwechsel bei Hannover: Nielsen, Taigi und Roggow kamen für Källman, Leopold und Aseko. Bielefeld tauschte Wörl gegen Ocansey für die bekannte Arminen-Schlussoffensive. Titz hatte sich also vorbereitet.

Weiterer Wechsel mit Boakye für Lannert, Bielefeld machte auf und tauschte Angriff für Abwehr. 89. Minute, Rochelt kickte wieder im Strafraum der Gäste herum und ging schon wieder mit Ball vom Bielefelder Tor weg, als Young ihn dabei unnötig von den Beinen holte. Stieler stand daneben und zeigte sofort auf den Punkt. Überraschung: Tomiak legte sich erneut den Ball zurecht, schoss und Kersken war fast dran – aber es steht nun 3:1.

Sechs Minuten Zusatzzeit in der Heinz von Heiden Arena. Doch Hannover hielt dem Druck der Gäste stand und brachte das 3:1 souverän nach Hause. In einem hochklassigen Spiel sicherte sich Hannover 96 damit den Tabellenplatz 3, während Bielefeld auf Platz 8 verbleiben.

Christian Titz war mit dem Auftritt seines Teams zufrieden – Foto: JPH

Sichtlich enttäuscht war dann auch der Gästetrainer Mitch Kniat, der in der ersten Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe sah und die zweite Hälfte ganz klar bei Hannover. Titz meinte, die erste Halbzeit wurde sein Konzept gut umgesetzt, hohes Anlaufen, gab gute Möglichkeit mit Rochelt. In der zweiten Halbzeit haben die Diagonalpässe dem Gegner weh getan und kamen hinter die Abwehr. „insgesamt haben wir ein gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen“, so stellte er schließlich fest.

Die Teams

Bielefeld unter Mitch Kniat startete mit Kersken, Lannert, Großer, Felix, Hagmann, Russo, Mehlem, Corboz, Momuluh, Grodowski und Wörl.

Hannover hält dagegen mit Noll, Okon, Tomiak, Ghita, Leopold, Matsuda, Neubauer, Aseko Nkili, Chakroun, Rochelt und Källman.

Schiedsrichter war Tobias Stieler mit Lasse Koslowski und Mark Borsch mit Leonidas Exuzidis an der Linie. Im Keller wachte Henrik Bramlage.

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