Richtfest am AWO-Servicehaus für Senioren in Bolzum

Rund 60 Gäste begrüßte Dirk von der Osten, Geschäftsführer der AWO Jugend- und Sozialdienste gGmbH, am Freitagmittag, 08.02.2019, auf der Baustelle der AWO am Meffertweg 2 in Bolzum, um gemeinsam das Richtfest für das Servicehaus zu feiern. Das Haus, das auf den drei Säulen Wohnen, Tagespflege, Pflegewohngemeinschaft beruht, ist im Rohbau fertig und geht nun in den Detailausbau. Das Haus wird nach dem Worten von der Ostens Ende 2019 oder Anfang 2020 komplett fertiggestellt sein und dann in Betrieb gehen.

Dirk von der Osten (li.) begrüßte rund 60 Gäste – Foto: JPH

Das Richtfest eines Hauses ist immer ein besondere Fest für den Bauherrn, denn dann steht das Dachgerüst und das Haus ist „gesichert“. Und deshalb hatte die AWO nach Bolzum eingeladen: den Fortschritt des Projektes gemeinsam zu würdigen und zu feiern. Mit dabei waren die niedersächsische Europaministerin Birgit Honé aus Wehmingen, der Sehnder Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke, die Ortsbürgermeister Olaf Kruse aus Wehmingen und Karl-Heinz Grun aus Müllingen-Wirringen – und Dr. Silke Lesemann, Vorsitzende der AWO Region Hannover und Ortsbürgermeisterin aus Bolzum.

Von der Osten blickte zunächst auf die Entwicklung des Konzeptes 2014 zurück, die ersten Planungsarbeiten 2016 und die Abschiedsparty in der ehemaligen „Bolzumer Stube“, die mit rund 300 Besuchern alle Erwartungen übertraf. Im Januar 2017 erfolgte dann der Abriss und es gab glücklicherweise keine nennenswerten archäologischen Funde, so dass im September 2017 mit dem Bau begonnen werden konnte.

Auf dem 2173 Quadratmeter großen Grundstück im Meffertweg entsteht für rund fünf Millionen Euro eine Wohnanlage mit elf seniorengerechten barrierefreien Wohnungen, darunter auch eine, die speziell für Rollstuhlfahrer konstruiert ist. Die Wohnungen haben eine Grundfläche von 52 und 65 Quadratmeter. Zwei besonders durch die Region Hannover geförderten Wohnungen sind knapp 45 Quadratmeter groß. Vier Wohnungen sind öffentlich gefördert, so dass ein B-Schein notwendig und die Miete gebunden ist. Breite Türen, große Flure sowie der Aufzug vom Erdgeschoss bis ins Dachgeschoss sollen das selbstständige Leben der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner erleichtern. Im Erdgeschoss können Räume auch von der Hausgemeinschaft und für persönliche Feierlichkeiten genutzt werden. Ein kleiner Garten soll von den Mietern genutzt und auch mitgestaltet werden.

Ministerin Brigit Honé gratulierte Bolzum zur neuen Einrichtung – Foto: JPH

„Das gesamte Haus mit seinen drei Säulen dient dem Ziel, auch im Alter möglichst in der bisher bekannten dörflichen Umgebung weiter leben zu können“, erklärte von der Osten auf dem Richtfest. Zudem bekommt die Einrichtung eine Tagespflege mit etwa 15 Plätzen, die in Zusammenarbeit mit dem Pflegeteam Sehnde betrieben wird.

„In ländlicheren Gegenden müssen pflegebedürftige Menschen häufig gegen ihren Wunsch die gewohnte Umgebung verlassen“, betonte die niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung Birgit Honé in ihren Grußworten. „Hier schließt das AWO-Servicehaus eine Lücke.“ Es biete die nötige Pflege und Unterstützung, damit die Menschen auch weiterhin an ihrem Heimatort in zentraler Lage leben können, so Honé. „Immerhin wohne ich um die Ecke und betrachte das hier als eine Investition in meine Zukunft“, meinte sie abschließend.

Auch Dr. Andrea Hanke, Regionsdezernentin für soziale Infrastruktur, betonte in ihrem Grußwort, dass die AWO hier ein gutes Konzept umsetze und große Möglichkeiten für den Ort eröffne. Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke  ist sich sicher, dass die zukünftigen Bewohner in eine gute Dorfgemeinschaft hineinwachsen und gratulierte der Ortsbürgermeisterin zu diesem „Zuwachs“.

Andreas Erdmann trug den Richtspruch vor – Foto: JPH

„Mit dem Servicehaus wird das Dorf aufgewertet und belebt“, freute sich dann AWO Vorsitzende und Ortsbürgermeisterin Dr. Silke Lesemann. Denn das Gebäude entsteht auf dem Grundstück der „Bolzumer Stube“, die jahrelang leer gestanden hat. Es sei schön zu sehen, dass das Wachsen und Werden des Servicehauses gemeinsam von der Dorfgemeinschaft begleitet werde, so Lesemann mit Blick auf die zahlreichen Gäste aus dem Ort.

Das gemeinschaftliche Wohnen in dem vom Architekturbüro Jabusch und Schneider entworfenen Bau ist eine Säule des Projektes „4 gewinnt“, das im Bereich Seniorenarbeit der AWO Region Hannover angegliedert ist. In dem von der Region Hannover geförderten Projekt werden an vier Standorten in der Region, zweimal in Hannover, in Gehrden und in Bolzum, Projekte selbstbestimmten Wohnens im Alter umgesetzt.

Im Anschluss sprach Zimmermann Andreas Erdmann von der Firma Hermann Dachbau aus Dohnsen seinen Richtspruch und wünschte: „So möge dieses Haus zum Segen der Alten denn errichtet sein, und Gott, der Herr aus allen wegen seinen Schutz und seine Hilfe leih’n!“

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