Mitgliederversammlung der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde

Zur siebten ordentlichen Generalversammlung hatte der Vorstand der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG um Volker Böckmann und Rainer Eberth seine Mitglieder in die Volksbank in Lehrte eingeladen. Rund ein Viertel der Genossenschaftsmitglieder nahmen dann auch daran teil. Volker Böckmann gab zunächst einen Überblick über das abgelaufene Geschäftsjahr, schlug die Gewinnverwendung vor und schaute in die nahe Zukunft der Energiegenossenschaft.

Volker Böckmann trug die Bilanz vor und sprach über das Geschäftsjahr – Foto: JPH

Zum Jahr 2017 führte er aus, dass die Umsatzerlöse um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, was daraus resultiert, dass das vergangene Jahr weniger Sonnenstunden hatte. Für diese Fälle hatte die Energiegenossenschaft aber bereits Vorsorge getroffen und in den ertragreichen Jahren entsprechende Rücklagen gebildet.

Die Bilanzsumme des abgelaufenen Jahres betrug ins gesamt 5 827 313,26  Euro gegenüber dem Vorjahr mit rund  6 230 000 Euro. Die erwirtschafteten Umsatzerlöse beliefen sich auf 817 879,79  Euro (Vorjahr: rund 940 880 Euro), der Bilanzgewinn beträt 114 799,16 Euro (Vorjahr: rund 192 000 Euro. Die Genossenschaft hat ein Eigenkapital von 4 533 931,79  Euro (Vorjahr: 3 920 000 Euro). Der Mitgliederbestand hat sich gegenüber dem Vorjahr mit 487 Mitgliedern auf 549 erhöht – doch nun wurde ein Zutrittsstop diskutiert, da derzeit keine neuen Projekte anstehen. Abschließend schlug der Vorstand eine Dividende von drei Prozent vor, die von den Anwesende einstimmig angenommen wurde. Das bedeutet einen Betrag von 113 617,50 Euro an Ausschüttung.

Einstimmig traf die Versammlung die nstehenden Entscheidungen – Foto: JPH

„Die Mitgliederentwicklung ist weiterhin erfreulich und bestätigt den Vorstand und den Aufsichtsrat in seinem Handeln. So konnten im Vorjahr 62 neue Mitglieder gewonnen werden. Nur wenn es der Energiegenossenschaft gelingt, Projekte zu realisieren oder neue Investitionen umzusetzen, kann sie verhindern, dass die Aufnahme neuer Mitglieder oder die Zeichnung weiterer Anteile einschränkt wird“, so Böckmann zu diesem Thema.

Vorstand und Aufsichtsrat hatten in Ihrer Mai-Sitzung entschieden, dass auch zukünftig neue Mitglieder aufgenommen werden. Diese können allerdings nur einen Anteil in Höhe von 500 Euro zeichnen. Bedauernd stellt Volker Böckmann fest: „Wir können leider mit der Liquidität, die uns durch neue Geschäftsanteile zufließt nichts anfangen. Es fehlen uns derzeit die Anlagemöglichkeiten.“

Prof. Dr. Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin trug zum Klimawandel vor – Foto: JPH

Natürlich standen auch wieder Wahlen an. Dieses Jahr ging es dabei um den Aufsichtsrat, da Klaus Sidortschuk und Anne Christiane Bönisch satzungsgemäß aus dem Aufsichtsrat ausschieden und ersetzt werden mussten. Beide wurden einstimmig wiedergewählt.

Die die weiteren Abstimmungen zum Jahresabschluss, zur Gewinnverwendung und zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten ebenfalls einstimmig.

Die Energiegenossenschaft hat sich für das Jahr 2018 vorgenommen, nachhaltig weiter daran zu arbeiten, Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Böckmann und Eberth gehen davon aus, dass der Bilanzgewinn 2018 rund  208 000 betragen wird. Auch eine dreiprozentige Dividende für die Mitglieder ist daher wieder geplant.

Im anschließenden Vortrag zum Thema „Energiewende“ behauptete der Referent, Prof. Dr. Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin: „Das Wasser steht uns bald bis zum Hals…“ Das bezog er aber glücklicherweise nicht auf die Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG. Der Klimaspezialist referierte im Rahmen der Generalversammlung zu dem Thema „Warum uns mit der deutschen Energie- und Klimapolitik das Wasser bald bis zum Hals steht“. Der kurzweilige und fundierte Vortrag regte zum Nachdenken an und appellierte auch an den Einzelnen, das ihm Mögliche dazu beizutragen, die Klimaerwärmung zu drosseln. Quaschning ist überzeugt: „Wir können das noch schaffen!“

Am Schluss dankten Klaus Sidortschuk und Volker Böckmann dem Professor aus Berlin (v.li.) – Foto: JPH

Er empfiehlt zum Beispiel eine Maßnahme zur nachhaltigen Sicherung der Energieversorgung, den Kohleabbau bis 2030 einzustellen. Als Alternative sieht er Windenergie, aber mangelnde Akzeptanz begrenzt hier die Ausbaumöglichkeiten. Er warnte davor, sich allein auf die Politiker zu verlassen und appellierte an die Zuhörer „Machen wir Druck!“ und „Stehen Sie auf! Wir haben einen Planeten zu retten.“

Demzufolge stellte der Vorstand zum Ende der Veranstaltung mögliche neue Projekte vor. Da Photovoltaik und Windkraft aktuell nur schwer profitabel umsetzbar sind, entstand die Idee, in den Bau eines Mehrfamilienhauses nach neuestem Klimastandard zu investieren und die Wohnungen zu vermieten. Die hierfür notwendige Anpassung der Satzung wurde den Mitgliedern vorgestellt. Sollten neue Projekte Form annehmen, werden die Mitglieder zu einer außerordentlichen Generalversammlung eingeladen, in der die Vorhaben erläutert und die Satzungsänderung zur Abstimmung gestellt werden.

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