AWO Jungenwohngruppe hat den Betrieb in Zeiten der Corona-Krise umorganisiert

Der Alltag für Begar, Abdifatah, Amirund vier weitere Jugendliche in Lehrte hat sich verändert. Die sieben Jugendlichen leben derzeit in der AWO Jungenwohngruppe der AWO Region Hannover in Lehrte. „Die Jungen gehen zurzeit nicht zur Schule, auch Außentermine zum Beispiel bei Ärzten oder Behörden, finden kaum noch statt“, berichtet Einrichtungsleiterin Michalina Wardenga. Aktionen im Freien sind seit der Corona-Pandemie stark heruntergefahren und die bestehenden Indoor-Angebote wurden entsprechend intensiviert.

Einrichtungsleiterin Michalina Wardenga (2.v.re.) mit drei von insgesamt sieben Jugendlichen der Jungenwohngruppe in Lehrte – Foto: AWO

„Die Abläufe haben sich verändert, aber das kennen wir auch aus den Ferienzeiten“, wie Wardenga betont. „Wir kochen und backen zusammen, spielen Spiele aus unserer Sammlung und nutzen bei gutem Wetter unsere Außenfläche zu sportlichen Aktivitäten wie Volleyball oder Badminton.“  Ein besonderes Merkmal der Wohngruppe ist in normalen Zeiten die Teilnahme der 14- bis 17-Jährigen an sportlichen Aktivitäten. Das falle jetzt aufgrund der Beschränkungen natürlich alles weg, sagt Wardenga. „Dafür haben wir unser Angebot an Sportgeräten in der Einrichtung erweitert, damit die Jugendlichen sich trotzdem austoben können. Wir haben eine Langhantel und zwei Kurzhanteln gekauft und eine Klimmzugstange. Die Jungs haben sich darüber gefreut und nutzen die Geräte oft und gern.“

Auch Gespräche seien besonders wichtig für die Jungen. „In der regelmäßig stattfindenden Bewohnerversammlung haben wir den Jugendlichen die aktuelle Situation erklärt und anhand von einfachen Diagrammen erläutert, warum es wichtig ist, die Ansteckungsrate zu senken“, so Wardenga. „Zudem vermitteln wir ihnen, dass sie jederzeit mit ihren Fragen zu uns kommen können.“

Grundsätzlich sei es wichtig, trotz der besonderen Situation und des Schulausfalls, möglichst viele Strukturen und Abläufe aufrecht zu erhalten. Das schaffe Normalität und Sicherheit in der Alltagsgestaltung und rahme die pädagogischen Angebote ein. Doch habe sich in Zeiten der Corona-Pandemie nicht nur der Alltag für die Jugendlichen verändert, sondern auch für die Kolleginnen und Kollegen im Team. „So wurde der Dienstplan für den Schichtdienst dahingehend angepasst, dass jeder einzelne Mitarbeiter nicht so oft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein muss. Und wir uns hier in der Einrichtung nur bei der Übergabe unter strenger Berücksichtigung der Abstands- und Hygieneregeln begegnen“, erklärt Wardenga. Zudem habe es diese Woche zum ersten Mal eine virtuelle Dienstbesprechung gegeben.

Trotz der aktuellen schwierigen Lage sei die Stimmung sehr gut. Aber alle würden den Ernst der Lage und die Einschränkungen verstehen. „Ich bin froh und auch erleichtert zu sehen, wie gut die Jugendlichen und das Team die aktuelle Situation meistern. Gemeinsam schaffen wir das.“

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