Neues Bildungsprojekt im Niedersächsischen Landtag: Tage der Befreiung

Wenn das direkte Erzählen verstummt, weil kaum noch Zeitzeugen sprechen können, braucht Erinnerung neue Wege. Die Verantwortung, die Erinnerung an den Holocaust und die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten, bleibt – doch wie kann das heute gelingen? Wie erreicht Erinnerung junge Menschen, die keine persönliche Verbindung mehr zur NS-Zeit haben? Und wie kann sie so vermittelt werden, dass sie nicht nur historische Fakten bewahrt, sondern auch das demokratische Bewusstsein stärkt?
Mit einem neuen Bildungsprojekt möchten der Verein Cameo Kollektiv genau diese Fragen aufgreifen – und neue Wege des Erinnerns beschreiten: mit einem vielstimmigen Zugang zur Geschichte, der persönliche Biografien, künstlerische Perspektiven, politische Bildung und gesellschaftliche Debatten miteinander verbindet.
Im Zentrum stehen:
- die Ausstellung „80 Jahre – Tage der Befreiung“ mit Fotografien von Janko Woltersmann, der alliierte Veteranen porträtiert hat,
- ein pädagogisch fundiertes Methodenheft,
- ein historisches Begleitheft zur Einordnung von Holocaust, Nationalsozialismus und Befreiung, unter anderem mit Beiträgen des Holocaust-Überlebenden Albrecht Weinberg,
- Beiträge von Experten wie Dr. Elke Gryglewski (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten), Prof. Dr. Jürgen Zimmerer (Universität Hamburg), Prof. Dr. Jens-Christian Wagner (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald) und vielen weiteren,
- öffentliche Führungen durch die Ausstellung
Das Projekt versteht sich als Beitrag zu einer zeitgemäßen Erinnerungskultur – einer, die Fragen nach Zugehörigkeit, Verantwortung und Teilhabe in den Mittelpunkt stellt. Initiatoren des Projekts sind der Fotograf Janko Woltersmann, das Cameo Kollektiv und die Hannoversch-Britische Gesellschaft, in Kooperation mit dem Historischen Museum Hannover und der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
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