Eisbär-Nachwuchs und Mutter im Erlebnis-Zoo immer aktiver

Seit Ende November beobachtete das Team vom Erlebnis-Zoo Hannover Eisbärin Milana in der Wurfhöhle nur über Kameras. Von der Geburt ihres Jungtiers über das Öffnen der Augen, den ersten Gehversuchen vom Nachwuchs bis zu den ersten Erkundungstouren, konnten Tierpfleger, Zoologen und Tierärzte „live“ dabei sein – vor dem Monitor im Büro, völlig unentdeckt. Niemand näherte sich der Wurfhöhle, denn absolute Ruhe ist in den ersten Wochen ein entscheidender Faktor bei der Aufzucht von Eisbären.

Eine Pause ist immer wichtig – Foto: Erlebniszoo Hannover
Die Tochter wird aktiv

Mit der Ruhe ist es nun in der Eisbären-Höhle seit geraumer Zeit vorbei: Milanas 14 Wochen alte Tochter erkundet munter mit tapsigen Schritten die Wurfbox und fordert Mutter Milana unermüdlich zum Spielen auf. Die kleine Eisbärin kabbelt und balgt mit Milana, beißt ihrer Mutter in die Füße und Lefzen, krabbelt auf dem Rücken herum und übt bärenhafte Angriffe. „Wir haben auf den Aufnahmen schon öfter beobachtet, wie die Kleine so wild getobt hat, dass sie plötzlich auf der Stelle umfällt und eine Runde schläft“, berichten die Tierpfleger aus Yukon Bay. „Nach einer Verschnaufpause geht es dann aber wieder los.“

Doch nicht nur der Eisbären-Nachwuchs wird deutlich agiler – auch Mutter Milana wird Tag für Tag aktiver. „Manchmal weckt sie ihr Jungtier sogar, damit es mit ihr spielt“, lachen die Pfleger. Milanas Motivation ging nun sogar so weit, dass sie sich genauer in der Wurfbox umsah und dabei die bis dahin unbemerkten Kameras entdeckte – und kurzerhand dem Zoo-Team ganz neue Einblicke gewährte: Nachdem sie ihr beeindruckendes Raubtiergebiss der Kamera präsentierte und bis zum Gaumen blicken ließ, schleckte die junge Mutter einmal genüsslich über die Linse und hinterließ ein deutlich eingetrübtes Videobild. Die geheimen Beobachter waren aufgeflogen.

Nach dem Spielen fällt man einfach um – Foto: Erlebniszoo Hannover
Futterzeit könnte beginnen

Für die Tierpfleger das Zeichen, langsam wieder Kontakt zu ihrem Schützling aufzunehmen und der Eisbärin kleine Portionen Futter anzubieten. Bislang zehrte sie seit dem Spätherbst, wie Eisbärinnen in der Wildnis, während der Zeit in der Wurfhöhle nur von ihren Fettreserven.

Das Zoo-Team beginnt nun, Mutter und Kind langsam auf die nächsten Schritte vorzubereiten. „Wir gewöhnen sie an neue Reize wie zum Beispiel Licht am Tage und leise Alltags-Geräusche“, erklärt Eisbären-Kurator Fabian Krause das Erwachen in der Höhle.

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