100 Jahre SuS Sehnde: Vereinschronik „von der Tradition zur Moderne“ vorgestellt

100 Jahre SuS Sehnde: Vereinschronik „von der Tradition zur Moderne“ vorgestellt

Vor einiger Zeit konnte der SuS Sehnde auf 100 Jahre seines Bestehens zurückblicken, doch Corona verhinderte viele Vorhaben. Nun hat der Ehrenrat des Vereins die Chronik dieser 100 Jahre vorgestellt. Sie bietet einen kompletten Überblick über die bewegte Vergangenheit des Vereins und erlaubt den Blick auf viele Entwicklungen, die so dauerhaft unvergessen bleiben.

Präsentation mit vielen Highlights

Klaus Steinbrücker und Manfred Flemming stellten im Vereinsheim die von ihnen in zweijähriger Arbeit zusammengestellte 190-seitige Chronik mit rund 500 Fotos vor. Mit dabei: der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse, der Ortsbürgermeister Helmut Süß, der Vereinsvorsitzende Knut Stegmann, sein Stellvertreter Karsten Martini und Ehrenratsmitglied Jürgen Knorn. Zur Darstellung der Chronik hatten die beiden Präsentatoren außerdem einen informativen und sicher auch anderweitig zeigenswerten Vortrag über den 100-jährigen Rückblick erstellt. Mit der Chronik schließt sich die Darstellung der Vereinsgeschichte an, die mit je einer Festschrift zum 40. und 50. Geburtstag des Vereins Ausschnitte darstellte. Denn sie komplettiert zeitgleich die Entwicklung des Vereins von seiner Gründung bis zum heutigen Tag, wie es eine Festschrift nicht kann. „Wegen der Informationsdichte haben wir uns entschlossen, nur fünf Werbepartner aufzunehmen“, sagte Steinbrücker bei der Vorstellung. „So konnten wir die Seitenzahl ausnutzen und trotzdem eine Auflage von 200 Exemplaren zu 12,50 Euro drucken lassen.“

Motorsport vom Feinsten

Mit viel Wissen um die Vereinsgeschichte gaben die beiden Autoren mehr in dieser Vorstellung ihrer Arbeit zum besten, als sie in die Chronik aufnehmen konnten. Die Vereinsgründung durch drei Kicker, die beim Bolzen auf den Sehnder Weiden immer wieder vertrieben wurden ist ebenso erfasst, wie die Geschichte der Motorradrennen des Sehnder MSC ab 1930 mit dem Dominator, wie man ihn heute nennen würde, dem „Löwen von Flettmar“, Karl Busse. Er fuhr in der Geschichte des Stadions 180 Siege ein. Die Renngeschichte erstreckte sich von 1930 bis 1936 und setzte sich nach dem Krieg von 1949 bis 1954 fort.

Ein dunkles Kapitel in der Chronik war die Enteignung des vom „Arbeiter-Turn-und Sportverein“ (ATSV) gebauten Clubhauses, das sich die braunen Horden mit Waffengewalt unter den Nagel rissen – und den Verein auflösten, aber die übriggebliebenen Schulden für den Bau von 700 Reichsmark noch einforderten.

Mit geladenen Gästen wurde die Chronik vorgestellt – Foto: JPH

Neuaufbau des Vereins

Nach dem Krieg war der SuS der erste Verein, der mit Genehmigung der britischen Armee wieder Sport treiben durfte. „Dafür spielten die Engländer selbst viel zu gerne Fußball. Wir hatten dann mehrere Spiele gegen sie ausgetragen“, so Flemming. Auch Baseball und Badminton bietet der Verein heute an, während sich Tischtennis nach Bolzum verlagerte. Und der SuS tritt intensiv für die Integration und Inklusion an. „Mit Mitgliedern aus elf Nationen“, so Flemming, „sind wir ein Verein in Sehnde für Integration. Alle vertragen sich. Auch einen Nationalspieler gibt es beim SUS und eine fast ‚ewigen‘ Torschützenkönig mit 700 Treffern.“  Wer dazu mehr wissen möchte, kann all diese Highlights des Vereins in der Chronik nachlesen.

Rettung des Vereins mit allen Kräften

Aber auch schlechte Stunden gab es für den SuS: So gingen dem Verein einmal das Geld andermal die Spieler aus. „Aber mit vielen findigen Aktionen haben wir uns immer wieder selbst gerettet“, hebt Steinbrücker hervor. All das kann man detailliert in der Chronik nachlesen und selbst Nichtvereinsmitglieder erfahren viel Neues zur auch Geschichte Sehndes.

Klaus Steinbrücker (re.) und Manfred Flemming stellten ihre Arbeit vor – Foto: JPH

Arbeit gelobt

Darauf nahm dann auch Bürgermeister Kruse Bezug, als er das erste Exemplar der Chronik übergeben bekam: „Es ist eine besondere Leistung, als ältester Verein Sehndes jetzt auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken zu können. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Stadt jetzt erst ihr 25-jähriges Jubiläum feiert.“ Und der Ortsbürgermeister Süß ergänzte: „Das ist eine klasse Information. Darin steckt viel Arbeit, viel mehr, als man von einer Chronik eigentlich erwartet und die Aufmachung ist hervorragend – besonders mit den reichlichen historischen Bildern.“

Die Chronik, die den Mitgliedern bei der Jahresversammlung ebenfalls vorgestellt wurde, ist nun käuflich zu erwerben. Bestellungen gehen per E-Mail an ehrenrat@sus-sehnde.de, aber auch gerne über die Postanschrift Am Stadion 17 in 31319 Sehnde. Auch über eine direkte Bestellung über den Vereinsbriefkasten ist möglich. „Natürlich bieten wir die Chronik auch beim ersten Heimspiel in Sehnde an“, schloss Steinbrücker die Präsentation.

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