Senioren lernen Sprinti kennen

Senioren lernen Sprinti kennen
70 Senioren aus Sehnde informierten sich über die Nutzung von Sprinti - Foto: JPH

Ein Erfolgsmodell soll nun auch die Senioren erreichen, die bisher auf das Angebot wegen Unsicherheiten im Umgang verzichtet haben. Dafür hat der Seniorenbeirat von Sehnde mit ihrem Sprecher Dr. Hermann Krähling mit der üstra ein Kurzseminar zum Thema „Sprinti-Nutzung“ im Sehnder Begegnungszentrum an der Peiner Straße organisiert. Und das war ausgebucht.

Großes Informationsbedürfnis

70 Personen haben sich am Donnerstag, 15.02.2024, im Begegnungszentrum der Stadt Sehnde an der Peiner Straße getroffen, um dort am Angebot von Seniorenbeirat und üstra teilzunehmen. Die meisten waren zu Fuß, mit dem Rad oder dem eigenen Auto gekommen, weil sie das Angebot der üstra, den Sprinti, noch nicht nutzen. Nach dem Willen der Veranstalter soll sich das nun ändern.

„Wir haben nicht nur 70 Teilnehmer hier“, sagt Thorsten Hernandez-Gomes, Ehrenamtskoordinator der Stadt Sehnde und Mitorganisator. „Ich musste noch 40 weiter Anfragen absagen. Aber wir planen noch eine weitere Veranstaltung, da der Andrang zeigt, dass Bedarf an Informationen hierzu besteht.“

Was ist der Sprinti

Die Anwesenden wurden vom Sprecher des Seniorenbeirats begrüßt und dann erhielten Marielle Roth und Kim Kolloga von der üstra das Wort. Sie hatten eine umfassende Präsentation mitgebracht, die die Philosophie hinter dem Sprinti und dessen Nutzung umfassend erklärten. So ging es zunächst um den Dienst und sein Angebot an die Sehnder. „Er fährt immer, aber wohin“, so die erste Frage, die es zu beantworten galt. Roth führte aus, dass die Abholpunkte nicht mehr die Haltestellen der Buslinien sind, sondern jede Anfrage mit einem individuellen Abholpunkt verknüpft wird. Der liegt maximal 200 Meter von der Abholadresse entfernt. Dazu meldet man auch, ob man einen Rollstuhl, einen Rollator, einen Kinderwagen und wieviele Koffer man mitnehmen möchte. So kommt der richtige Sprinti mit dem richtigen Platzangebot zur Abholung.

Dann erhält der Anmelder zunächst ein Zeitfenster für die Abholung mit dem Abholpunkt per SMS oder Telefon mitgeteilt, kurz vor Eintreffen meldet sich der Fahrer dann noch einmal. Dabei kann man die Sprinti-Buchung auch als Fahrplaner für die Gesamtstrecke nutzen. Auch wenn man den Weg nicht mit dem Sprinti insgesamt zurücklegt, stellt er die gesamte Strecke in der Region mit allen Anschlüssen im ÖPNV bis zum Fahrziel dar.

Fahrkarten kaufen

Welche Kommunen in der Region werden von Sprintis bedient – Foto: JPH

Fährt man in Sehnde, braucht man immer eine Fahrkarte der Stufe C, ein Senioren- oder Deutschland- oder Schülerticket, einen Behindertenausweis – auch mit Begleitperson – oder eine „normale“ Fahrkarte, wie bisher auch für den Bus. Die kann man buchen per Handy über die GVH-oder DB-App – oder kauft sie als Streifenticket wie bisher an den üstra-Verkaufsstellen. Ein Problem stellt derzeit noch das Gruppenticket für 5 Personen dar, das nur funktioniert, wenn alle Mitfahrer die gleiche Abholadresse haben.

Falsch gebucht? Kein Problem

„Fehlbuchungen können über die Storno-Eingabe gestrichen und dann neu gebucht werden“, sagt Roth. „Wenn klar ist, dass man eine gebuchte Fahrt nicht antreten kann, sei es ob lange vorher oder erst kurz zuvor gebucht, dann muss man stornieren. Denn nach zu vielen Nichtantritten wird man wegen Kostenverursachung aus dem System ausgeschlossen.“ Man muss den beiden Vortragenden zufolge nicht mehr als 20 Minuten warten, kann eine Fahrt bis zu einer Woche vorbuchen oder einen Dauerfahrauftrag einrichten. Aber die Fahrt muss mindestens einen Kilometer lang sein, sonst zeigt das die Buchungs-App keine Strecke an und bleibt leer. Kleine Hunde und Katzen dürfen in einer Box mitgenommen werden, große Hunde trifft dagegen das Schicksal des Fahrtausschlusses aus Sicherheitsgründen.

Demonstration aller Möglichkeiten

Dann führten Roth und Kolloga den Besuchern die einzelnen Buchungsarten – auch die Anzeige, wenn beispielweise die Strecke zu kurz oder ein Linienbus vorhanden ist – vor, und viele der Gäste vollzogen die einzelnen Schritte an ihrem Handy gleich nach. So lernten sie einzugeben, wann man entweder abfahren oder ankommen will, denn das ist wichtig für die Fahrplanung des Sprinti. Leider, so die Vortragenden, kann man mit dem Sprinti nur in Sehnde und zur Endhaltelle der Stadtbahnlinie 5 in Ahlten fahren, dort dann aber – wenn gewünscht – mit dem weiterem ÖPNV-Fahrplan umsteigen.

Zum Schluss gab es für die Besucher nach der Beantwortung ihrer Fragen noch eine Anzahl von gedruckten Hilfen zur Nutzung des Angebots und zur Beschaffung der Fahrkarten für den ÖPNV der Region Hannover.

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