Schnelle Hilfe durch zusätzlichen Standort des Frauenhauses24

Die Fälle häuslicher Gewalt nehmen im Zusammenhang mit den notwendigen, verordneten Verhaltensmaßnahmen in Bezug auf die Corona-Virus-Pandemie erschreckend zu. Um gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern in dieser Situation einen sicheren Rückzugsort anzubieten, haben Stadt und Region Hannover zusammen mit dem Verein Frauenhaus Hannover – Frauen helfen Frauen, dreiundzwanzig zusätzliche Schutzplätze für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder geschaffen. Diese stehen ab sofort zur Verfügung. Dieses Angebot wird durch die Stadt und die Region Hannover zu gleichen Teilen finanziert.

Frauenhaus24 wurde kurzfristig erweitert – Foto: JPH

Zimmer angemietet für Notfälle

Für diesen Zweck wurden kurzfristig innerhalb der Region Hannover Zimmer angemietet. Das Angebot ist zunächst für zwei bis drei Monate geplant und wird vom neuen Frauenhaus24 (FH24) umgesetzt. Die „Sofortaufnahme für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder“ ist rund um die Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/77 080 77 erreichbar und wird die Aufnahmen organisieren. Die Arbeit des FH24 in dieser Notunterbringung wird von den drei hannoverschen Frauenhäusern unterstützt.

Friederike Kämpfe, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Hannover sagt zur Angebotserweiterung: „Schnelles Handeln ist gefordert. Besonders jetzt, da die räumliche Enge sowie existenzielle Ängste und Nöte Familien schwer belasten, müssen wir schnelle Auswege aus häuslicher Gewalt schaffen. Wir erwarten und sehen bereits, dass die Gewalt gegen Frauen und Kinder innerhalb der Familien deutlicher, häufiger und intensiver wird.“

Corona-Krise belastet Familien

Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für soziale Infrastruktur der Region Hannover sieht es ähnlich: „Besondere Situationen erfordern ein schnelles lösungsorientiertes Handeln. Das ist den Vertreterinnen des Trägervereins Frauen helfen Frauen mit der Anmietung der zusätzlichen Räumlichkeiten für das Frauenhaus24 gelungen. Die Auswirkungen der Coronakrise belasten die Situation in manchen Familien bis aufs Äußerste. Häusliche Gewalt ist dann vielfach die Folge.“

„Das tatsächliche Ausmaß von Gewalt gegen Frauen und Kinder in dieser Krise wird sich vermutlich erst in einigen Monaten zeigen. Trotzdem müssen wir schon jetzt unterstützen. Die vorübergehenden Schutzplätze sind auch deshalb erforderlich, um in den Frauenhäusern und im FH24 zusätzlichen Raum zur Umsetzung der Abstandsregeln zu schaffen“, so Silke Dietrich vom Trägerverein Frauen helfen Frauen. „Sollte es nötig sein, dass eines der Frauenhäuser unter Quarantäne gestellt wird, sind Ausweichquartiere unbedingt notwendig.“

Durch die Corona-Virus Pandemie sind viele Frauen und auch Kinder in besonderem Maße gefordert: Die Aufforderung Zuhause zu bleiben und die damit verbundene Isolation, geschlossene Kitas und Schulen, Angst vor einer Erkrankung und oftmals auch Sorge um die finanzielle Existenz – das alles sind Faktoren, die Gewalt gegen Frauen und Kinder verstärken und sogar erzeugen können.

In dieser Situation zeigen gewaltbetroffene Frauen und Kinder oftmals trotzdem große Stärke. Der Wunsch der Frauenhäuser ist es, Frauen, die Gewalt erleben zu ermutigen, Möglichkeiten zu finden den Schutz der Frauenhäuser in Anspruch zu nehmen.

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