Nationalmannschaft im Kin-Ball zum Trainingslager in Immensen

Nationalmannschaft im Kin-Ball zum Trainingslager in Immensen
Am Sonnabend besuchte der CDU-MdB Tilman Kuban (3.v.li.) das Nationalteam - Foto: MTV Immensen

Bundestrainer Artur God ist am Pfingstwochenende 18./19.05 aufgrund der Initiative des Lehrter Sport Vereins (LSV) und des MTV Immensen mit 13 Nationalspielern im Alter von 18 bis 33 Jahren zum Trainingslager gekommen. Das Training erfolgte als Vorbereitung auf die kommende Weltmeisterschaft in Südkorea.

Es wurden in diversen Trainingseinheiten – unter anderem Taktiken, Schlagtechniken und Abwehrsituationen – einstudiert sowie nach Einzelgesprächen die neun Teilnehmer an der Weltmeisterschaft festgelegt.

Start ins Trainingslager

Nachdem bereits die Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch (SPD) aktiv an einer Trainingseinheit beim Bundesligisten MTV Immensen teilgenommen hat, kam nun der Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban (CDU) am Sonnabendabend zum Pfingstrainingslager der Nationalmannschaft, um sich ein Bild von der Sportart machen zu können. Nach einer kleinen Einführung gab es noch einen guten Austausch über die Sportart mit dem Trainer und Spielern des WM-Kaders.

Die Vorsitzende des Lehrter Sportvereins Martina Prüße freute sich gemeinsam mit Luca Rustein vom MTV Immensen und Timo Bönig (SPD) einem Mitglied des Sportausschusses der Stadt Lehrte über die Präsenz einer Nationalmannschaft in Lehrte. Prüße als auch Bönig waren bereits mehrfach bei beim Kin-Ball Veranstaltungen in Immensen, zeigten sich aber äußerst beeindruckt über die spielerische und technische Qualität der Herren-Nationalmannschaft.

Hochwertiges Freundschaftsspiel zum Abschluss

Zum großen Finale des Trainingslagers fand ein Freundschaftsspiel zwischen zwei Teams der deutschen Nationalmannschaft sowie einer Auswahl der Bundesligamannschaft des MTV Immensen statt. Hier zeigte sich das Immenser Team in Topform und konnte den Dreikampf bis zum Ende spannend gestalten – und sogar einen der acht ausgetragenen Sätze für sich buchen. Dabei hatte das Lehrter Team allerdings mehrfach Pech bei vergebenen Satzbällen. Somit war das Endergebnis an Sätzen vier Nationalmannschaft (Team A), drei Nationalmannschaft (Team B) und einen MTV Immensen.

Des Weiteren hat der LSV mittlerweile drei Trainer mit Lizenz des deutschen Kin Ball Verbandes, die die Sportart an Schulen und Sportvereinen vorstellen können. “Ich habe in den vergangenen Wochen mit einer sechsten Klasse Kin-Ball gespielt und würde es absolut befürworten, wenn Kin-Ball im Schulsport Einzug halten würde. Kin-Ball ist eine fordernde und facettenreiche Sportart mit einer niedrigen Einstiegsschwierigkeit. Es sind keine spezifischen Vorkenntnisse erforderlich, wodurch schnell Erfolge erzielt werden können. Dadurch, dass die wenigsten Schülerinnen und Schüler Vorkenntnisse aufweisen, sind weniger Leistungsdifferenzen vorhanden. Zudem sind bei dem Spiel alle aktiv im Spielverlauf involviert“, so Christina Kreipe, Sportlehrerin am Gymnasium Lehrte, mit Blick auf die „neue“ Sportart.

Immenser Kin-Baller gehen national

Die Nationalmannschaft und das Team von Immensen nach dem Match – Foto: MTV Immensen

Wie der LSV auch mitteilt, sind bereits drei männliche Kin-Baller zu Sichtungslehrgängen der Nationalmannschaft eingeladen gewesen. Außerdem hat mit Kim Mierswa eine weibliche Spielerin den Damen-Nationaltrainer nach nur zehn Bundesligaspielen so beeindruckt, dass er sie bereits für die Weltmeisterschaft in Südkorea (Ende 2024) nominiert hat.
Voller Stolz berichtet Björn Bähre vom LSV Lehrte Kin-Ball, dass der MTV Immensen innerhalb eines Jahres von der Grundidee am 12.05.2023 nun den 11. und 14. Platz in der Bundesliga sowie den 7. Platz bei einem Bundesligaspieltag erreicht hat.

Kurzerklärung des Kin-Balls-Sports

Dem Kin Ball ist eine junge Sportart, welche Ihren Ursprung 1986 in Kanada hatte und seit 2019 durch den Deutschen Kin-Ball Verband (DKBV) organisiert ist (siehe auch SN-Bericht). Drei Mannschaften mit jeweils vier Spielern agieren gleichzeitig auf einem Spielfeld variabler Größe (vorzugsweise 20 x 20 Meter), ohne Netz und Tore. Gespielt wird mit einem riesigen 1,22 Meter großen Ball, der ein Kilogramm leicht ist. Grundlegendes Ziel des Spiels ist, einen Angriffsschlag so auszuführen, dass die angegriffene Mannschaft den Ball nicht unter Kontrolle bringen kann und dieser den Boden berührt.

Während bei vielen Sportarten auf Tore gespielt wird, die starken Spieler im Vordergrund stehen oder oftmals schwächere Spieler auf Positionen abgestellt werden, welche das Erzielen eines Gegentreffers minimieren sollen, ist das beim Kin-Ball komplett anders. Wenn eine Mannschaft das Spiel eröffnet, müssen alle Spieler dieser angreifenden Mannschaft den Ball berühren. Dies bedeutet detailliert, es funktioniert nur im gesamten Team, kein Mitspieler kann also ausgeschlossen werden oder untätig sein.

Vielmehr wird eine Spieleröffnung ohne Beteiligung aller Teammitglieder mit einem Punkt für die gegnerischen Mannschaften bestraft. Für die abwehrenden Mannschaften gilt ebenfalls die Einbeziehung sämtlicher Teammitglieder im Verteidigungsfall. Trainer Luca Rustein drückt dies wie folgt aus: Wir haben zwar kein Tor zu verteidigen, allerdings müssen wir sogar 20 X 20 Meter Hallenboden mit vier Spielern verteidigen – jeder Mitspieler muss somit immer 100-prozentig konzentriert sein, unabhängig davon ob Abwehr- oder Angriffsaktion.

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