NABU will Sehnder Ortsgruppe aus der Taufe heben

Die Gründungsveranstaltung der NABU Gruppe Sehnde mit dem Auftaktvortrag „Heimische Gartenvögel – was kann ich für sie tun?“ im Gemeindesaal der Kreuzkirche an der Mittelstraße stieß auf große Resonanz. Rund 45 Personen waren zu dem Vortrag von Rüdiger Wohlers, Leiter der Verbandsentwicklung im NABU-Landesverband, gekommen, um sich über die Möglichkeiten der Singvogel-Unterstützung durch die Gartenbesitzer und Vogelliebhaber zu informieren.

Rüdiger Wohlers (vo.) trug über die Gartenvögel vor – Foto: JPH

Wohlers berichtete dabei sehr humorig, aber sachorientiert über Interessantes und Kurioses aus der heimischen Vogelwelt. Dabei standen die Arten der gefiederten Freunde im Vordergrund, die auch in den Gärten, an den Häusern und Äckern beobachtet werden können – und die unserer unterschiedlichen Hilfe bedürfen. Dabei sprach er von dem kleinen pfiffigen Zaunkönig, dem Zilpzapl, dem Hausrotschwanz oder auch die Wandlungen von Kulturfolgern, wie Amsel oder der Sinddrossel. Dabei wurde die Amsel vom „Tiefwaldvogel“ zum Gartengast, während die intelligente, werkzeugnutzende Drossel im Bestand um rund 50 Prozent in den zurückliegenden Jahren geschwunden ist. Sie leidet nicht nur unter dem Rückgang der Insekten, sondern auch durch die Bejagung im Mitteleerraum.

Wohlers präsentierte aber auch Schutzerfolge, wie beim Wanderfalken, der sich von rund 80 verblieben Brutpaaren zu derzeit ungezähltem Bestand erhöhte. Auch Uhu, Kranich und Seeadler profitierten, die Schwalben sind aktuell allerdings die „Sorgenvögel“ durch bauliche Vorgaben und energetische Maßnahmen. Schwer gelitten hat auch der Grünfink, einst zahlreich vertreten, durch Trichomonaden in seinem Trinkwasser – ihm kann durch entsprechendes Angebot geholfen werden.

Einer unserer Kleinsten ist der Zaunkönig – Foto: JPH

„Sehnde hat sicher Nachholbedarf in Sachen Naturschutz“, konstatierte Wohlers und spielte damit auf den Insekten- und Klimaschutz an. Dann stellte er den NABU, hervorgegangen aus dem „Vogelschutzbund“, mit mehr als 100 000 Mitgliedern in vielen „Ortsgruppen“ in Niedersachsens vor. Eine Neugründung, so Wohlers, solle nun in Sehnde erfolgen.

Die neue Gruppe benötigt keine Vorstände, sondern wählt im weiteren Verlauf lediglich ein Gremium aus Sprecherinnen und Sprechern als Ansprechpartner. Damit kann sie sich als Team weitgehend unbürokratisch ganz auf den Naturschutz in Sehnde konzentrieren. So wurden auch gleich eine Vielzahl von ersten Ideen für künftige NABU-Aktivitäten in Sehnde gesammelt. Dabei waren Themen wie die Kontrolle der Ersatzanpflanzungen, die Initiierung einer Baumschutzordnung und die Durchsetzung des Schwalbenschutzes beispielweise auf dem Gutshof in Köthenwald.

Am Donnerstag, 25. April 2019, um 19 Uhr soll nun die Ortsgruppe im Gemeindesaal der Kreuzkirche an der Mittelstraße 56 aus der Taufe gehoben werden. Zugleich sollen die gesammelten Ideen dort in konkrete Maßnahmen formuliert und die zukünftigen Ansprechpartner der neuen Ortsgruppe gewählt werden. Hierzu sind alle Mitglieder sowie Interessierte wieder herzlich eingeladen.

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