NABU Sehnde gegen die Erweiterung des Gewerbegebietes Borsigring und Flächenversiegelung

Täglich werden in Deutschland mehr als 60 Hektar für Siedlungs- und Verkehrsflächen verbraucht, so der NABU Sehnde. In der Summe entspricht das jährlich einer Fläche so groß wie Frankfurt am Main. Das Ziel der Bundesregierung, den täglichen Flächenverbrauch bis 2020 auf maximal 30 Hektar pro Tag zu begrenzen, wurde demnach auf 2030 verschoben.

NABU gegen Industriegebiet Schnedebruch – Foto: JPH

Dort, wo Fläche verbraucht wird, wird der Boden mitsamt seinen Funktionen zerstört. Aus der ökologischen Perspektive sind vor allem die Zerschneidung von Lebensräumen, Biotopvernetzungen und das Zerstören der Bodenfunktionen, wie Wasserabfluss, Grundwasserneubildung und CO2-Speicherung problematisch. So führt der große „Boden-Verbrauch“ auch zu einer Beschleunigung von Artensterben und Klimakrise.  Und die kostbare Ressource Boden ist nicht unendlich groß. Es dauert über 2000 Jahre bis eine zehn Zentimeter dicke Schicht Humus – und damit fruchtbarer Boden – produziert werden kann.

Es wird Zeit, so der NABU, für eine effektivere Verankerung des Bodenschutzes, damit zukünftige Generationen ihn genauso als ihre Lebensgrundlage nutzen können. Denn ohne Boden wird es kein Leben mehr geben. Aus Sicht des Naturschutzes sollten daher überhaupt keine weiteren Flächen mehr versiegelt werden, meint der NABU. Denn oftmals sind das zudem fruchtbare Böden der Landwirtschaft.

Das gilt auch für das aktuelle Beispiel der geplanten Gewerbegebiets-Erweiterung am Borsigring in Sehnde, sieht der NABU Sehnde die Entwicklung mit Besorgnis. Denn hier sollen zirka zwölf 12 Hektar wertvoller Ackerboden dauerhaft zerstört werden. Dieses Vorgehen lehnt der NABU Sehnde ab.

NABU Sehnde: Keine weiteren Gewerbeflächen am Schnedebruch – Foto: JPH

Stattdessen fordert er bis zum Jahr 2030 zu einem Netto-Null-Flächenverbrauch zu kommen. Das bedeutet, dass neue Flächen nur verbraucht werden dürfen, wenn gleichzeitig anderenorts genau so viel Fläche entsiegelt wird. Das betrifft in diesem Fall dann auch die Baugebiete, aktuelle wie geplante in den Ortsteilen, darunter den Neubau der Schule in Ilten.

Nur so lassen sich die negativen Folgen auf Mensch und Natur abmildern, sieht der NABU Sehnde die Lösung. Deshalb ruft der NABU Sehnde alle Sehnder und Sehnderinnen auf, sich an der bundesweiten NABU Online-Petition zum Bodenschutz zu beteiligen. Hierdurch soll die seitens der Bundesregierung geplante, dauerhafte Schwächung der Regeln für den Schutz von unbebauten Flächen gestoppt werden. Mehr Infos gibt es im Internet.

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