Das Hannoversche Fernmeldemuseum startet mit neuen Attraktionen in die Saison 2024

Das Hannoversche Fernmeldemuseum startet mit neuen Attraktionen in die Saison 2024
Ein Blick in die umfangreiche Fernmeldesammlung des Vereins - Foto: B. Krüger

Seit Juli 2022 ist das vom Hannoverschen Fernmeldeclub von 1995 betriebene „Hannoversche Fernmeldemuseum“ für alle interessierten Besucher geöffnet. Erstmals in der Region Hannover werden in Wehmingen Am Straßenbahnmuseum 2 Exponate aus mehr als 150 Jahren Fernmeldegeschichte in einer großen fachlichen Breite präsentiert. Inzwischen beherbergt das Museum auf zirka- 600 Quadratmetern Ausstellungs- und 1.200 Quadratmetern Gesamtfläche die umfangreichste Sammlung fernmeldetechnischer Gerätschaften in Norddeutschland und gehört damit auch deutschlandweit zu den führenden Fernmeldemuseen überhaupt.

Nach den Wintermonaten werden am Ostersonntag, 31. März und Ostermontag, 1. April, wieder die Türen für die Besucher geöffnet. An jedem Sonn- und Feiertag können von da an die zu einem großen Teil betriebsfähigen Ausstellungsstücke besichtigt werden. Letzter Öffnungstag in 2024 wird dann der 31. Oktober (Reformationstag) sein. Danach beginnt die mehrmonatige Winterpause.

Von der optischen zur elektrischen Kommunikation

Aus den Anfängen wird die rein optische Kommunikation gezeigt, die es in Deutschland bis 1852 gab und die über Flügeltelegrafen abgewickelt wurde. Nachbauten der ersten gebrauchsfähigen Telefonapparate gibt es ebenso zu sehen, wie den funktionstüchtigen Nachbau eines „Gauß-Weber-Telegrafen“. Mit diesem Gerät gelang 1833 in Göttingen – und dieses weltweit zum ersten Mal – die Übertragung drahtgebundener Kommunikation. Die Herstellung des sperrigen Gerätes ist handwerklich sehr komplex, sodass es heute auf der ganzen Welt nur noch fünf Stück davon gibt. Wer sich einmal selbst als Morsetelegrafist versuchen möchte, kann dies mit einer Morsetaste vor einem großen Bildschirm ausprobieren.

Telegramm, Telefon und Fernschreiben 

Eine Telefgrammannahmestelle der Bundespost mit ihrer Ausstattung – Foto: B. Krüger

Nachdem in Deutschland vor gut eineinhalb Jahren der öffentliche Telegrammverkehr (Telex) eingestellt wurde, gibt es in unseren Räumen nun wieder die Möglichkeit, echte Schmucktelegramme an beliebige Adressaten zu versenden. Dies wird mit historischen Fernschreibern bewerkstelligt und ist hierzulande aufgrund des technischen und personellen Aufwandes nur an wenigen Orten möglich. Für die breite Öffentlichkeit gibt es das in Norddeutschland nur in Wehmingen.

Größtes Exponat des Fernmeldemuseums ist eine betriebsfähige Ortsvermittlungsstelle für 600 Teilnehmer. Diese ist nicht nur ein repräsentatives Schaustück, sondern verbindet auch einen großen Teil der ausgestellten Fernmeldegeräte miteinander, sodass diese auch praktisch erprobt werden können.

Die Handvermittlung durch das „Fräulein vom Amt“ endete in Westdeutschland im April 1966 in Uetze. Von den beiden hier bis zuletzt betriebenen sog. „Glühlampenschränken“ ist einer in der Ausstellung im Original zu sehen.

Infos auch persönlich 

Der größte Teil der Ausstellungsstücke ist gut beschildert. Sollten sich während Ihres Besuches dennoch Fragen ergeben, so können sie von kompetenten Clubmitgliedern beantwortet werden.

Neben dem Eintrittspreis für das Straßenbahn-Museum, auf dessen Gelände sich die Fernmeldeausstellung befindet, wird ein zusätzlicher Obolus von 2 Euro für Erwachsene und 1 Euro für Kinder erhoben. Dieser kann wahlweise schon an der Kasse des HSM oder erst beim Betreten der Ausstellungsräume entrichtet werden. Sie erreichen das Museum mit einer der nach Plan verkehrenden historischen Straßenbahnen. Ausstieg ist an der Haltestelle „Hohenfels Süd“.

Sehr viel mehr Informatives erfahren Sie auch auf der Homepage des Clubs

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