Aufregender Sonnabend bei den Feuerwehren von Hohenhameln

Mutter-Kind Tag in Mehrum, drei Brandstiftungen in Hohenhameln, Dachstuhlbrand in Equord, Holzstapelbrand und der Brand einer Blitzeranlage hielten Feuerwehren der Gemeinde Hohenhameln von Sonnabend auf Sonntag ordentlich „auf Trab“. Dabei handelte es sich zumindest in drei Fällen um Brandstiftung, wie die Polizei Peine mitteilt.

Gleich zwei Brände waren auf dem Gelände von „Steinbach“ gelegt worden – Foto: „. Haupt

Der Sonnabendmorgen, 24.08.2019, startete fröhlich in Mehrum, denn hier fand der von Brandschutzerzieher Martin Westendorf organisierte Mutter-Kind Tag der Ortsfeuerwehr statt. Ziemlich gelassen hielt sich hier noch der Hohenhamelner Gemeindebrandmeister Hans-Wilhelm Beimes auf und informierte sich über das angebotene Programm. Eine kleine Gruppe interessierter Bürger fand sich um 9 Uhr am Mehrumer Gerätehaus ein und hatte dort hautnah die Möglichkeit, sich ein Bild über die Brandschutzausbildung und auch über die Arbeit der Feuerwehr als Ganzes zu machen. Neben ein paar gezeigten Übungen waren auch die technischen Gerätschaften der drei Fahrzeugen aus Mehrum und Stedum ausgestellt und wurden in ihrer Funktion erklärt. Doch um 13.19 Uhr war es schlagartig mit dieser Gelassenheit vorbei.

Ein Feuer am Schulzentrum an der Harberstraße in Hohenhameln war  gemeldet worden. Die Hohenhamelner Feuerwehr rückte daraufhin umgehend mit zwei Fahrzeugen aus. Noch ehe die Brandstelle im Innenhof der Realschule gefunden wurde, bemerkten die Einsatzkräfte eine weitere Feuerstelle in unmittelbarer Nähe auf dem ehemaligen „Steinbach Gelände“.

Ein Dachstuhlbrand erforderte zahlreiche Einsatzkräfte – Foto: S. Haupt

Das Feuer an der Realschule konnte dann schnell mit ein paar Litern Wasser abgelöscht werden, aber etwas schwieriger gestaltete sich der Zugang zu dem abgesperrten „Steinbach Gelände“, auf dem das weitere Feuer entdeckt worden war. Noch auf der Suche nach einem Zugang wurde eine weitere Feuerstelle auf demselben Grundstück an einem Gebäude entdeckt, sodass es nun zeitgleich an zwei Stellen dort brannte. Nachdem die Einsatzkräfte dann ein paar B- und C-Leitungen verlegt hatten, konnten die zwei Feuerstellen mit reichlich Wasser vom Tanklöschfahrzeug abgelöscht werden. Die Polizei nahm ihre Ermittlungen auf und nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei Peine sind diese drei Feuer allesamt durch Brandstiftung verursacht worden.

Um 15.12 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Equord und Mehrum dann nach Equord in die Neißerstraße alarmiert.  Als die ersten Einsatzkräfte um Einsatzleiter Sören Wünsche am Brandort eintrafen , fanden sie einen völlig verqualmten Dachstuhl vor. Umgehend wurde vom Einsatzleiter eine Erhöhung der Einsatzstärke über die Leitstelle angefordert. So heulten um 15.21 Uhr erneut in Hohenhameln die Sirenen. Die örtliche Einsatzleitung der Gemeinde Hohenhameln, die Drehleitergruppe aus Peine und die Einsatzleitung des Landkreises Peine (ELW)  wurden in den Einsatz geschickt.

Die vollständige Zerstörung des Hauses konnte verhindert werden – Foto: S. Haupt

Am Wohnhaus waren zeitgleich mehrere Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung im Innenbereich eingesetzt. Bei Eintreffen der Drehleiter aus Peine wurde mit der Brandbekämpfung von außen begonnen, wozu die Dachziegel entfernt wurden. Da dieser Löschangriff effizienter war, wurde – auch zur Sicherheit der Atemschutzgeräteträger – der Innenangriff eingestellt und nur von außen die Brandbekämpfung  fortgesetzt.

Sehr schnell war hier deutlich geworden, dass nicht mehr viel gefehlt hätte und der gesamte Dachstuhl wäre ein Raub der Flammen geworden. Dank des schnellen Einsatzes der Drehleiter konnte jedoch ein Totalschaden des Hauses verhindert werden. Es bleibt dennoch bei erhebliche Schäden durch das Feuer und das Löschwasser. Gegen 17.30 Uhr wurden nach und nach Einheiten aus dem Einsatz gelöst, die Kameraden aus Equord verblieben noch einige Stunden zur Brandwache. Trotzdem ist das Gebäude derzeit unbewohnbar geworden und die Hausbewohner wurden durch Familienangehörige aufgenommen, so die Polizei. Der Brandort wurde durch die „Spezialisierte Tatortaufnahme“ aus Salzgitter beschlagnahmt. Die Brandermittlungen dauern an. Anwohner, die Sonnabendmittag im Ortsgebiet von Hohenhameln Beobachtungen gemacht habe, die zur Aufklärung der Taten führen können, melden sich bitte bei der Polizei Peine unter der Telefonnummer 05171/99 90.

In den Nachtstunden brannte dann ein Holzstapel – Foto: S. Haupt

Um 22.34 Uhr heulten in Hohenhameln dann erneut die Sirenen. Dieses Mal ging es in die Pommernstraße, wo ein Holzstapel im Garten eines Hauses brannte. Der Mieter versuchte noch beherzt das Feuer selbst zu löschen, doch die Arbeit übernahm dann die Ortsfeuerwehr Hohenhameln. Sie löschte den Holzstapel mit viel Wasser ab , musste hierzu mehrmals das Holz auseinanderziehen und nachlöschen. Nach einer guten Stunde war auch dieser Einsatz beendet.

Am Sonntagmorgen, 25.August 2019, ging der Alarm dann um 2.59 Uhr für die Ortsfeuerwehr Clauen los. Dieses Mal brannte es in der Geschwindigkeitsüberwachungsanlage an der B 494 in Clauen in Richtung Hildesheim. Nach Angaben der Feuerwehr scheint die Anlage zuvor gewaltsam aufgebrochen worden zu sein. Das Feuer wurde mit einem Pulverfeuerlöscher abgelöscht und die Einsatzstelle der Polizei übergeben. Um 3.45 Uhr war dieser Einsatz für die Feuerwehr beendet. Trotz des schnellen Eingreifens der örtlichen Feuerwehr entstand erheblicher Sachschaden, so die Polizei. Zeugenhinweise erbittet die Polizei Peine an die Telefonnummer 05171/99 90.

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