13-jähriger „Stunt-Fahrer“ narrt die Polizei

Ein 13-Jähriger ist Freitagabend, 23.08.2019, mit einem SUV Suzuki Jimny vor der Polizei geflohen. Dabei fuhr er durch mehrere hannoversche Stadtteile und prallte am Ende der Flucht an der Schulenburger Landstraße gegen einen Streifenwagen. Der Suzuki-„Fahrer“ sowie ein Polizist sind dabei leicht verletzt worden.

Erst ein Unfall konnte den Jungen stoppen – Foto: JPH

Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei hatte eine Autofahrerin gegen 22.15 Uhr den Polizeinotruf gewählt, nachdem sie den gelben SUV an der Sutelstraße im Stadtteil Bothfeld bemerkt hatte. Dabei war ihr aufgefallen, dass der Fahrer sehr jung aussah und er die Beleuchtung des Fahrzeugs nicht eingeschaltet hatte. Eine alarmierte Zivilstreife entdeckte den Suzuki Jimny wenig später an der Podbielskistraße/Im Heidkampe. Zu diesem Zeitpunkt war die Beleuchtung weiterhin ausgeschaltet. Der 13 Jahre alte SUV-Fahrer befolgte die Anhaltezeichen der Beamten nicht, sondern setzte seine Fahrt in Richtung Innenstadt fort.

Im weiteren Verlauf der Jagd verfolgten mehrere Streifenwagen das Fahrzeug unter Nutzung von Blaulicht und Martinshorn. Die Flucht ging weiter durch die Stadtteile List, Vahrenheide und Brink. An der Schulenburger Landstraße in Vinnhorst gelang es einer Streifenbesatzung gegen 22.30 Uhr, den Suzuki zu überholen, der daraufhin über den Bordstein nach rechts ins Gleisbett der Stadtbahn fuhr und dort seine Fahrt stadteinwärts fortsetzte. Daraufhin fuhr der 60 Jahre alte Beamte zum Übergang des Gleisbetts auf die normale Fahrbahnhöhe an der Friedenauer Straße und stellte dort seinen VW Passat quer. Der minderjährige Suzuki-Fahrer stoppte den SUV jedoch nicht, sondern prallte gegen die Front der Beifahrerseite des Passats. Bei der Kollision wurden der 13-Jährige sowie der 31 Jahre alte Beifahrer des Streifenwagens leicht verletzt.

Ermittlungen ergaben, dass der Minderjährige widerrechtlich mit dem Suzuki Jimny seines Stiefvaters unterwegs war. Hinweise auf eine Alkohol- oder Drogenbeeinflussung des Kindes lagen nicht vor. Zur Beobachtung wurde es in eine Klinik transportiert und seine Familie informiert.

Während der Unfallaufnahme und der anschließenden Bergungsmaßnahmen musste der Stadtbahnverkehr entlang der Schulenburger Landstraße bis etwa 0.40 Uhr eingestellt werden. An den nicht mehr fahrbereiten Fahrzeugen entstand ein Gesamtschaden in Höhe von 20 000 Euro. Zeugen, die die Flucht des 13-Jährigen beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0511/109-18 88 beim Verkehrsunfalldienst zu melden.

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