Wasserstoff – der richtige Treibstoff für die Verkehrswende?

Das am Mittwoch, 18. September 2019, auf Einladung der SPD-Regionsfraktion Hannover durchgeführte Forum war ein voller Erfolg. Vor einhundert Teilnehmern wurde mit hochkarätigen Fachleuten engagiert und lebhaft über die Zukunft der Mobilität diskutiert. Eine der Fragestellungen war dabei: „Sind die zukünftigen Antriebsysteme von PKW, Bus und Bahn elektrisch?“. Im städtischen Bereich wird die E-Mobilität wohl mittelfristig deutlich ansteigen. Das betrifft sowohl den motorisierten Individualverkehr, wie auch den ÖPNV. Aber wie steht es mit der Versorgung des ländlichen Raumes und generell für Langstrecken? Ist dafür der Antrieb mit Wasserstoff betriebener Brennstoffzelle die Lösung – und die Elektrifizierung gar ein Irrweg?

Auf dem Podium Prof. Dr. Hanke-Rauschenbach von der Uni Hannover, Moderatorin Tanja Föhr, Elke van Zadel, regiobus/üstra, Jens Asmuth, ja-Gastechnology GmbH, Burgwedel; Ferry Franz, Toyota, Berlin und Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover – Foto: SPD

Neben Prof. Dr. Hanke-Rauschenbach von der Uni Hannover stellten Jens Asmuth, ja-Gastechnology GmbH, Burgwedel, Ferry Franz, Toyota, Berlin, Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover und Elke van Zadel, regiobus/üstra ihre Ideen dazu vor. Wasserstoff als Konkurrenz zur Batterie und zu synthetischen Kraftstoffen? Der Antrieb mit einer Brennstoffzelle ermöglicht weitere Fahrten zwischen 500 bis 700 Kilometer und schnelles Tanken in drei bis fünf Minuten. Wegen des geringeren Gewichtes, wäre eine Ausstattung für Bus und Bahn sowie Lastwagen auch attraktiver als die reinen Batterien.

Es gibt jedoch viel zu tun: die Fahrzeuge müssten deutlich günstiger in der Anschaffung werden. Zurzeit sind auch die Baukosten der Wasserstofftankstellen extrem hoch. Regiobus setzt zurzeit im städtischen Bereich auf Elektrobusse, wird aber auch demnächst einen „Wasserstoff-Bus“ zu Erprobungszwecken einführen. Bei der üstra kommt – neben Elektrobussen – auch ein Hybridbus zum Einsatz. Bund und Länder haben die Zeichen der Zeit erkannt und entwickeln auf allen Ebenen entsprechende Förderprogramme. Diese finanzielle Unterstützung ist unumgänglich für eine zügige Weiterentwicklung der Brennstofftechnologie. Immerhin erregt der deutsche wasserstoffbetriebene Zug bereits weltweit Interesse.

Fazit

Es gab eine hohe Akzeptanz für „Wasserstoffautos“ bei den teilnehmenden Experten sowie dem Publikum. Neue mutige Projekte müssen in der Region angegangen werden, um die Verkehrswende auch mit Wasserstoff zu fördern. Auf die Bundesebene muss dahingehend eingewirkt werden, dass Steuern und Umlagen (EEG) für mit regenerativ angetriebene Fahrzeuge gesenkt oder abgeschafft werden. Alle Teilnehmer haben deutlich gemacht, ohne erhebliche finanzielle Förderung wird der verstärkte Einsatz von E-Mobilität und Brennstoffzellen nur schwer möglich und das mittelfristige Ziel, einer deutliche CO2-Reduzierung nicht umsetzbar.

Als ein erstes konkretes Resultat der Veranstaltung hat die SPD-Regionsfraktion einen Besuch bei der ja-Gastechnology GmbH in Burgwedel verabredet, um sich weiter zu informieren. „Die SPD-Regionsfraktion wird sich dafür einsetzen, dass dieses Antriebssystem zukünftig deutlich mehr zum Einsatz kommen kann als jetzt“, so die Fraktionsvorsitzende Silke Gardlo.

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