Zwei Wanderer aus Sehnde im Kleinwalsertal tödlich verunglückt

Insgesamt drei Deutsche sind bei einer Bergwanderung im Kleinwalsertal in Österreich verunglückt. Während sich ein Mann verletzt selbst retten konnte und die Hilfskräfte alarmierte, wurden die beiden anderen Personen, die aus Sehnde kommen, zunächst vermisst. Die Suche nach den beiden Vermissten durch rund 50 Helfer dauerte fast 24 Stunden.

Zwei Personen konnten nur noch tot geborgen werden – Foto: JPH

Die drei Deutschen, zwei Männer und eine Frau, sind in Österreich am Dienstag, 04.06.2019, zu einer Wanderung rund um den Widderstein aufgebrochen. Dabei kamen sie nach Angaben der Polizei aus Vorarlberg gegen 15 Uhr in der Nähe der „Neuen Hochalphütte“ in ein großes Schneefeld, wo sie den tatsächlichen Verlauf des Wanderweges suchten. Dabei stürzte die Wanderin, rutschte mehrere Meter bergab und verschwand plötzlich in einem großen Schneeloch. Die beiden Männer versuchten sofort, sie zu finden und stiegen hinterher. Dabei rutschte der Lebensgefährte der Frau auf dem Schnee ebenfalls aus und fiel dadurch in dasselbe Schneeloch.

Der dritte Wanderer, der über kein Handy verfügte, stieg leicht verletzt und unter Schock zurück ins Tal und setzte von dort einen Notruf ab, so die Polizei. Um etwa 15.30 Uhr starteten dann rund 50 Bergretter aus Mittelberg, Riezlern und Warth sowie die Alpinpolizei Kleinwalsertal, ein Notarzthubschrauber, ein Polizeihubschrauber sowie drei Canyoning Taucher samt Kanalkamera in den Rettungseinsatz. Von den beiden vermissten Personen fehlte zunächst jedoch jede Spur. Aufgrund der Steilheit des Geländes und der massiven Schneemenge gestaltete sich der Einsatz nach Polizeiangaben sehr schwierig. Im Bereich des Schneelochs war die Schneedecke an die sechs Meter dick, darunter fließt ein Gebirgsbach, der zur Unfallzeit sehr viel Wasser führte, so die Polizeiinspektion Kleinwalsertal.

Im Zuge der am Dienstag, 04.06.2019, fortgesetzten Suchaktion konnten die beiden Vermissten aus Sehnde im Laufe des frühen Nachmittags zirka 30 Meter abwärts des Schneelochs lokalisiert werden. Beide Verunglückten konnten dann gegen 14 Uhr nur noch tot geborgen werden. Die genaue Todesursache ist Gegenstand weiterer Ermittlungen der österreichischen Beamten.

An der Suchaktion waren 42 Personen der Bergrettungen Mittelberg/Hirschegg, Riezlern und Warth, drei Personen der Bergrettung St. Johann mit einer sogenannten Dampfsonde, zwei Beamte der Alpinpolizei, zwei Personen mit einem Lawinensuchhund, eine Person mit einem Leichenspürhund, drei Canyoning-Taucher mit Kanalkamera, eine lokale Firma mit einem Bagger, sowie drei Hubschrauber beteiligt. Auch der örtliche Bürgermeister und ein Kriseninterventions-Team befanden sich vor Ort.

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