Zigarettenschmuggler schaffen sich zweites Standbein: Kokainhandel

Zigarettenschmuggler schaffen sich zweites Standbein: Kokainhandel

In einem beim Zollfahndungsamt Hannover mit Dienstsitz Bielefeld geführten Ermittlungsverfahren wurden am 19.11.2021 960 000 Stück Zigaretten, entsprechend einem Steuerschaden von zirka 153 000 Euro, sichergestellt und ein Haftbefehl vollstreckt.Die unversteuerten Tabakwaren wurden in Lemgo-Lieme in einem Kleintransporter aufgefunden. Ein 38-jähriger Beschuldigter, der zuvor in Kirchlengern gemeldet war, wurde festgenommen und befindet sich seitdem aufgrund eines vom Amtsgericht Bielefeld ausgestellten Haftbefehls in Untersuchungshaft. Er gehört laut Zoll zu einer Gruppierung, deren Mitglieder im Raum Ostwestfalen ansässig waren. Gegen die wird seit August 2020 wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Steuerhehlerei und Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Handel unversteuerter Zigaretten ermittelt.

Die bisherigen Ermittlungen belegen zudem, dass einige Beschuldigte dieses Verfahrens Kokain und andere Betäubungsmittel aus dem Raum Rotterdam zum gewinnbringenden Weitervertrieb bezogen. Bereits am 12.10.2021 konnten im selben Ermittlungsverfahren auch wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vier weitere Durchsuchungsbeschlüsse und zwei Haftbefehle gegen aus dem Baltikum stammende Beschuldigte, die sich überwiegend in Hüllhorst aufhielten, vollstreckt werden.

Nach Durchsuchung auch Kokain gefunden

Auch Kokain wurde bei der Durchsuchung gefunden – Foto: Zoll

Bei der Durchsuchung einer Halle in Detmold, die durch die Täter für die Lagerung und den Weitertransport unversteuerter Zigaretten und Betäubungsmittel genutzt wurde, wurden durch Beamte des Zollfahndungsamts Hannover mit Unterstützung durch Kräfte der Polizei Bielefeld und deren Spezialeinsatzkommando 27 Kilogramm Kokain beschlagnahmt.

„Das kriminaltechnische Gutachten ergab, dass es sich bei den 27 Kokain-Blöcken um nahezu reines Kokainhydrochlorid mit einem Reinheitsgehalt von etwa 95 Prozent handelt“, so Oberstaatsanwalt Rübsam, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Bielefeld. Darüber hinaus wurde weiteres umfangreiches Beweismaterial gefunden und unter anderem drei Kraftfahrzeuge, zwei Fahrzeuganhänger und ein Hubwagen zur Vermögensabschöpfung sichergestellt. Der Schwarzmarktwert des sichergestellten Kokains liegt bei rund 1 Millionen Euro, der Straßenverkaufswert hätte wohl mehr als 8 Millionen Euro betragen. Bislang kann der Gruppierung der Handel mit mehr als 13 Millionen Stück unversteuerten Zigaretten vorgeworfen werden, so der Zoll, was einem Steuerschaden von rund 2,1 Millionen Euro entspricht. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

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