LKW rammt Tanklastzug auf A 2 – vier Lastzüge beteiligt – GW-Mess aus Höver im Einsatz

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Lehrter Ortsfeuerwehr sind am Freitag, 15.01.2021, gegen 15.30 zu einem schweren Verkehrsunfall auf die Autobahn A2 alarmiert worden. Gemeldet worden war ein Zusammenstoß von mehreren beteiligten Lastzügen im Bereich kurz hinter der Anschlussstelle Lehrte-Ost in Fahrtrichtung Hämelerwald; zudem war eine eingeklemmte Person berichtet. Problematisch war wieder einmal die Rettungsgasse.

Vier Lastwagen waren am Unfall beteiligt, der Fahrer des letzten Lastzuges wurde stark eingeklemmt – Foto: Fw Lehrte

Bei Eintreffen der Einsatzkräfte hatte sich die Lage schnell bestätigt: Eine erste Erkundung die vier Lastwagen, wobei es bei den beiden hinteren Lastern zu dem folgenschweren Zusammenstoß gekommen war. Der Fahrer des letzten Zuges wurde bei dem Aufprall in seinem Fahrerhaus stark eingeklemmt. Zudem stellte sich heraus, dass der Tanklastzug, auf den der Fahrer aufgefahren war, ein Gefahrguttransporter war.

GW-Mess aus Höver im Einsatz

Daraufhin wurden die Rettungskräfte so koordiniert, dass primär die Rettung des eingeklemmten Fahrers parallel Einsatzstellenabsicherung erfolgte. Zeitgleich konnte nach Rücksprache mit dem Fahrer des stark am Heck beschädigtem Tanklastzuges Rücksprache gehalten werden. Der ursprünglich mit Ethanol betankte Zug war glücklicherweise leer. Vorsorglich wurde die Ortsfeuerwehr Höver mit dem Spezialfahrzeug „GW-Mess“ nachalarmiert. Damit sollte sichergestellt werden, dass sowohl an der Einsatzstelle als auch im Umkreis keine weitere Gefahr durch den Stoff besteht.

Rettungshubschrauber gelandet

Nach der inzwischen erfolgten Patientenbetreuung wurde dann in Absprache mit dem Notarzt mit der Rettung des eingeklemmten Fahrers begonnen. Aufgrund der starken Beschädigung des Fahrerhauses wurden hierfür sogar zwei hydraulische-Rettungssätze, bestehend aus Schere und Spreizer, benötigt. Zudem kam ein Rettungspodest zum Einsatz. Damit konnten die Einsatzkräfte auf der Kabinenhöhe des Fahrzeugs eine patientengerechte Rettung sicherstellen.

Der Fahrer war so schwer eingeklemmt, sodass ein erster Zugang der aufwendigen Rettungsaktion zwar über die Fahrertür geschaffen werden konnte, doch die Rettung des Fahrers über die Beifahrerseite erfolgen musste. Für die Rettungsmaßnahmen war die Autobahn im betroffenen Abschnitt über längere Zeit voll gesperrt. Mittlerweile war auch ein Rettungshubschrauber gelandet.

Nach erfolgreicher Befreiung des Fahrers und der Übergabe zum Abtransport zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus erfolgte im Anschluss die Bergung der Fahrzeuge. Darüber hinaus konnte dann bereits wieder ein Fahrstreifen freigegeben werden.

Rettungsgasse bleibt ein Problemfall

Leider herrschten auch an diesem Tag – trotz Lockdowns und eventuell weniger zu erwartendem Verkehrsaufkommens – erneut erschwerende Umstände in Bezug auf die Rettungsgasse. Immer wieder war auch dieses Mal festzustellen, dass

Autofahrer selbst bei komplettem Stillstand auf der Autobahn erst dann ihr Fahrzeug bewegen und eine Rettungsgasse bilden, wenn ein über 15 Tonnen schwerer, blau blinkender Feuerwehrwagen mit Pressluft gesteuertem „Martinshorn sie aufweckt und um Durchfahrt „bittet“. Da auch die Polizei in der Einsatzrangfolge keine Zeit hat, die notwendigen „Tickets“ auszustellen, bleiben die Hindernisfahrer leider ohne monetäre Erinnerung.

Im Einsatz waren 39 Einsatzkräfte aus der Ortsfeuerwehr Lehrte mit vier Fahrzeugen, die Ortsfeuerwehr Höver mit dem GW-Mess und einem MTW, zwei RTW, ein Notarztfahrzeug, ein Rettungshubschrauber sowie die Polizei.

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