Bundespolizei schnappt Gepäckdieb – Verurteilung im beschleunigten Verfahren

Beamten der Bundespolizeiinspektion in Hannover sind am Montagmorgen, 28.07.2025, von Reisende über einen herrenlosen Koffer auf einem Bahnsteig im Hauptbahnhof Hannover informiert worden. Wenig später stellte sich jedoch heraus, dass der Koffer zuvor gestohlen worden war. Eine Videoauswertung der Überwachungskameras auf dem Bahnsteig führte schnell zu einer Täterbeschreibung.

In einer Sitzgruppe stahl ein 24-jähriger Algerier den Aktenkoffer eines 61-jährigen Mannes. Mit dem Diebesgut bewegte sich der Täter daraufhin hinauf zum Bahnsteig und stieg in die S-Bahn in Richtung Hameln ein – allerdings ohne den zuvor mitgenommenen Aktenkoffer. Bei Abfahrt des Zuges stand der dann noch auf dem Bahnsteig.

Aufmerksamen Reisenden fiel danach der herrenlose Gegenstand auf und sie meldeten die Beobachtung einer Streife der Bundespolizei. Die Beamten recherchierten über die moderne Videoüberwachungstechnik im Hauptbahnhof Hannover und fanden nicht nur den Eigentümer des Aktenkoffers, sondern stellten dazu auch noch die bis dato unbekannte Diebstahlshandlung des 24-Jährigen fest.

Gemeinsamer Fahndungserfolg

Mit der Personenbeschreibung und dem Bewegungsprofil kontaktierten die Bundespolizisten die örtliche Polizei in Bad Münder (Deister) und baten um Überprüfung der ankommenden S-Bahn im örtlichen Bahnhof. Kurz nach Halt des Zuges stellten die Landespolizisten den gesuchten Tatverdächtigen und nahmen ihn vorläufig festnehmen. Einen Fahrschein für die Fahrt mit dem Zug konnte der Mann darüber hinaus auch nicht vorweisen.

Die weitere Überprüfung des 24-Jährigen führte bei der Polizei schnell zu einem Ergebnis: In der Vergangenheit war der Mann bereits durch viele andere Raub- und Diebstahlsdelikte aufgefallen. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Hannover ordnete daraufhin die Durchführung eines beschleunigten Verfahrens an. Der Algerier wurde kurze Zeit später von Einsatzkräften der Bundespolizei abgeholt und in den Polizeigewahrsam in Hannover überstellt.

Von dort aus wurde er am Dienstag dem Amtsgericht Hannover vorgeführt und wegen des Erschleichens von Leistungen und des Diebstahls zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 5 Monaten und 3 Wochen verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.