Bundespolizei Flughafen Hannover „kassiert“ mehrere Haftbefehle

Bundespolizei Flughafen Hannover „kassiert“ mehrere Haftbefehle
Die Bundespolizei hatte alles noch im Computer - Foto: JPH

Am Flughafen Hannover hat die Bundespolizei mehrere vorliegende Haftbefehle bei der Ein- und Ausreisekontrolle vollstrecken – oder deren Geldstrafen kassieren. Dabei konnten auch offene Geldstrafen kassiert werden.

Am Freitagvormittag ist zunächst ein 26-jähriger Serbe bei der Einreisekontrolle aus Belgrad festgenommen worden. Der Mann hatte aus einer Verurteilung wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte seine Strafe nicht angetreten, sondern hatte sich ins Ausland abgesetzt. Die Staatsanwaltschaft Bremen hat ihn daraufhin zur Festnahme ausgeschrieben. Bei der Bundespolizei am Flughafen Hannover wurden nun 2.250 Euro Geldstrafe fällig – oder alternativ der Aufenthalt von 170 Tagen im Gefängnis. Da der Mann das Geld vor Ort nicht aufbringen konnte, sprang ihm sein Bruder zur Seite. Dieser wollte den 26-Jährigen am Flughafen abholen und kümmerte sich nun um die Beschaffung des Geldes. Nach Zahlung des Geldbetrages vor Ort konnten die Brüder zusammen nach Hause reisen.

Zur selben Zeit wurde bei der Ausreisekontrolle nach Belgrad ebenfalls ein Serbe auffällig. Die Fahndungsabfrage der kontrollierenden Beamten ergab, dass der 46-Jährige festzunehmen sei. Die Staatsanwaltschaft Hannover suchte den Mann, da er seine Strafe von 20 Tagen oder 800 Euro aus einer Verurteilung wegen Diebstahls nicht vollständig bezahlt hatte. Um seine Reise nicht zu gefährden und somit der Haft zu entgehen, bezahlte er den Restbetrag von 239 Euro bei der Bundespolizei und erreichte sogar noch seinen Flug nach Belgrad.

Ein 54-jähriger Grieche geriet bei der Kontrolle von Passagieren nach Belgrad auch noch ins Visier der Beamten. Der Mann hatte noch zwei Haftbefehle sowie eine Vermögensabschöpfung zu begleichen. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg suchte den Mann mit Haftbefehl, da er wegen Subventionsbetrugs zu einer Geldstrafe von 2.800 Euro verurteilt worden war. Aus den Taterträgen sind in diesem Zusammenhang 9.000 Euro einzuziehen. Da der Mann Bargeld für die Reise mit sich führte, konnte er den von der Haft befreienden Betrag in Höhe von 2.800 Euro bezahlen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg wurden weitere 2.400 Euro aus den Taterträgen gepfändet.

Wer jetzt aber gedacht hatte, der Reise nach Belgrad stehe nun nichts mehr im Wege, hatte weit gefehlt. Denn auch die Staatsanwaltschaft Freiburg suchte den Mann nämlich mit Haftbefehl. Hier hatte der 54-Jährige wegen Verstoßes gegen das Ordnungswidrigkeitengesetz noch einen Tag Haft oder 50 Euro plus 36 Euro Kosten offen. Trotz des nunmehr doch arg strapazierten Reisebudgets konnte der Mann auch diese Strafe von 86 Euro noch bezahlen und damit endlich nach Belgrad weiterreisen.

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