Abschlussmeldung: Feuer im Raiffeisengebäude in Sehnde


Die Regionsleitstelle Hannover alarmierte am Mittwoch, 30. Juli, um 9.26 Uhr, zunächst die Ortsfeuerwehr Sehnde zu einer Rauchentwicklung in die Raiffeisenstraße an das Gebäude der Raiffeisen-Warengenossenschaft Osthannover eG. Das ersteintreffende Fahrzeug bestätigte nicht nur die Meldung, sondern lies auch gleichzeitig die Alarmierungsstufe erhöhen, denn aus dem Dach des hohen Gebäudes stieg Rauch auf.
Der erste Trupp, der unter Atemschutz in das Gebäude vorging, machte mit dem Wärmebildkamera eine Wärmequelle in der Trocknungsanlage für Getreide aus und bestätigte zudem die Rauchentwicklung im Gebäude. Inzwischen war die Ortsfeuerwehr Rethmar an der Einsatzstelle eingetroffen und auch die Drehleiter aus Sehnde wurde in Stellung gebracht.
Durch einfaches Abtasten und die Kontrolle mit der Wärmebildkamera wurden mehrere Wärmequellen in der Trocknungsanlage lokalisiert, darunter auch in deren Schornstein. Ein hinzugezogener Schornsteinfeger konnte leider ebenfalls keine Lösung bieten – aufgrund der Größe und Höhe der Anlage erreichte sein Kehrgerät die Glutnester nicht. Demnach soll es zwischen der dritten und sechsten Etage gebrannt haben im Abluftschacht. Da Rußbrände sehr hohe Temperaturen erreichen können, dürfte die Wärme deutlich auch nach außen gewirkt haben.
Nachalarmierungen
Zeitgleich wurde die Ortsfeuerwehr Ilten nachalarmiert, um weitere Atemschutzgeräteträger (ATG) an der Einsatzstelle einsatzbereit zu haben. Die Brandstelle im Dach des Gebäudes konnte nämlich nur über ein Treppenhaus erreicht werden, und da die Atemluftflaschen nur einen begrenzten Luftvorrat bieten, wurde bereits beim Aufstieg viel davon verbraucht, sodass die Einsatzzeit der Atemschutzgeräteträger vor Ort limitiert war. Deshalb wurden zusätzliche AGT benötigt.

„Zusätzlich wurde die Drohne der Regionsfeuerwehr aus Ahlten zur Einsatzstelle beordert“, so Stadtfeuerwehrpressesprecher Fabian Flodman, „um auf dem Dach und in den Schornstein einen Überblick zu haben.“ Über ihre integrierte Wärmebildkamera stellten die Einsatzkräfte fest, dass sich auch die Gebäudeverkleidung zunehmend aufheizte. Dann hätte der Brand auch auf das Gebäude übergreifen können und wäre nicht mehr nur auf den Trockner und den Schornstein beschränkt gewesen.
Außerdem wurden zusätzlich die Ortsfeuerwehren Bolzum, Müllingen–Wirringen und Wehmingen zur Einsatzstelle gerufen, um eine weitere Verstärkung der ATG bereit zu haben.
Trockner geflutet
Zeitgleich stellten die Einsatzkräfte eine zweite Wasserleitung zur Einsatzstelle her. Das Löschwasser wurde mit Netzmittel versetzt, um eine bessere Löschwirkung zu erzielen. Die Trocknungsanlage wurde komplett geflutet und nach kurzer Zeit sank so die Temperatur deutlich. Parallel suchten Einsatzkräfte weiter nach unerkannten Glutnestern und kontrolliert die Außentemperatur des Schonsteins konstant. Auch das betroffene Getreide wurde dann außerhalb des Gebäudes noch bewässert.
Nach rund fünf Stunden wurde gegen 14 Uhr die Einsatzstelle an den Betreiber wieder übergeben. Über die Schadenshöhe und tatsächliche Brandursache liegen derzeit noch keine Angaben vor.
Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehren Sehnde, Rethmar, Ilten, Bolzum, Müllingen–Wirringen, Wehmingen und die Fachgruppe Einsatzleitung sowie der Rettungsdienst und die Polizei.
Getreidetrocknung
Getreidetrockner werden benutzt, um das Getreide nach der Ernte und vor der weiteren Lagerung von hoher Restfeuchtigkeit beim Ernten zu befreien. Die Trocknungstemperaturen bewegen sich dabei zwischen 30 und 150 Grad Celsius, je nach Verfahren. Dabei entsteht auch Staub, der zu einem Hitzestau mit entsprechenden Auswirkungen führen kann.
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