Sport- und Freizeitgelände am Sportzentrum beschlossen

Sport- und Freizeitgelände am Sportzentrum beschlossen
Endlich geht es in die Realisierung des Sport- und Freizeitparks am Sportzentrum Sehnde für Jung und Alt - Grafik: Stadt Sehnde/Archiv
Anzeige
Werben Sie bei Sehnde-News

Der Stadtrat von Sehnde hat mit der Mehrheit der Fraktionen von SPD, Grünen und FDP – bei Ablehnung durch die AfD und Enthaltung der CDU – endgültig den Bau des Sport- und Freizeitgeländes am Sehnder Sportzentrum beschlossen. Rund 50 Bürger aller Altersgruppen, darunter auch Jugendliche, die extra mit dem Bus gekommen waren, wohnten der Sitzung am Donnerstagabend, 27.11.2025, genau deswegen bei.

In der einleitenden Fragerunde der Bürger an Rat und Verwaltung stellte Lasse Schrader aus Sehnde die entscheidende Frage, weshalb die CDU nun wieder den Ratsbeschluss zum Bau in Frage stelle. Die Frage richtete sich natürlich an die CDU-Fraktion, dessen Vorsitzender Sepehr Amiri zunächst darauf verwies, dass man dieses Thema auf der Tagesordnung habe und die Frage dann beantwortet werden würde.

Unter dem Tagesordnungspunkt 10 rief dann der Ratsvorsitzende Ralf Marotzke die Drucksache DS 2025/0732 auf, die sich mit dem Vorschlag der Verwaltung und dem Antrag der CDU dazu befasste. Der Verwaltungsvorschlag in der Drucksache sah vor, die Verwaltung möge die Ausführungsplanung erstellen und danach die Ausschreibung und Auftragsvergabe vornehmen. Dem hatte die CDU im Fachausschuss widersprochen und mit einem Antrag die Verschiebung bis zu einer besseren Finanzlage der Stadt gewünscht (SN berichtete). Das stieß nicht nur bei den anderen Parteien auf Unverständnis, sondern sorgte auch bei den Bürgern aller Altersgruppen für Missmut.

Debatte über den Antrag

Zunächst trug der Fraktionsvorsitzende der CDU, Sepehr Amiri, die Gründe der Partei vor, kurzfristig das Projekt doch noch stoppen zu wollen. Demnach sei es der Versuch, mit den verfügbaren Mitteln der Stadt verantwortlich umzugehen, wenn diese außerdem auch noch zunächst erwirtschaftet werden müssten. Der Haushalt der Stadt steige bis zum Jahr 2030 aktuell auf rund 200 Millionen Euro Defizit an und ein Haushaltssicherungskonzept verlange schließlich auch, auf alle freiwilligen Leistungen der Stadt zu verzichten. Man müsse dabei auch über die Essenskostenzuschüsse, Kinderbetreuungszeiten und Vereinszuschüsse nachdenken – schließlich dürfe man der kommenden Generation nicht nur Schulden hinterlassen. „Man hätte ja auch beantragen können, das Projekt gänzlich zu streichen, aber haben uns nur zu einer Verschiebung entschlossen, um es nach 2030, wenn wieder Geld da sei, zu realisieren“, führte Amiri aus. „Schließlich hat die Familienstadt Verantwortung für alle Altersklassen.“ Und abschließend kündigte die antragstellende Partei in dieser öffentlichen Sitzung an, dass sich bei der Abstimmung über den eigenen Antrag enthalten zu wollen.

Der Fraktionsvorsitzende Sepehr Amiri begründete den Antrag der CDU und ihre Stimmenthaltung dazu – Foto: JPH

Der Redner der AfD, Wolfgang Ostermeyer, trug zunächst vor, dass es unverständlich sei, wenn die CDU zunächst sparen wolle, aber sich dann der Stimme zum eigenen Antrag enthalten werde. „Wir dürfen die Finanzen nicht gegen die Wand laufen lassen, sondern können uns nur das leisten, was wir auch bezahlen können“, führte er aus und plädierte dafür, mit der Realisierung zu warten, bis wieder Fördermittel verfügbar seien – weshalb die AfD gegen den Bau stimmen werde.

Für die Grünen zeigte der Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidat Sandy Steve Choitz Unverständnis, dass die CDU zunächst sogar ein Beachhandballfeld einplanen und nun das Projekt ganz streichen wollte. Er bedankte sich deshalb bei den Besuchern für ihre Anwesenheit, vor der die CDU wohl eingeknickt sei.

Max Digwa, SPD Fraktionsvorsitzender, fügte hinzu, dass man hoffentlich „heute zum letzten Mal über die Anlage diskutiere“. Die schlechte Finanzlage, die alle Kommunen betreffe, war bereits bei der Planung bekannt, aber die Anlage sei mit dem Haushalt 2025 genehmigt worden. „Warum sollen wir immer bei den Kindern und Jugendlichen sparen?“, fragte er in die Runde und forderte den Rat dazu auf, „endliche Ergebnisse sehen zu lassen“.

Dies bestätigte auch Dr. Jonas Renz für die FDP, der sich ebenfalls wunderte, dass die CDU zunächst „immer drauflegen wollte“ und nun merke, dass man sich das nicht leisten könne. Man solle, so Renz weiter, dann lieber bei anderen offenen Großprojekten sparen, wie dem Rathaus.

Abstimmung

Die folgende Abstimmung zeigte dann auch das erwartete Ergebnis einer mehrheitlichen Zustimmung, bei gleichzeitiger Enthaltung der CDU und Ablehnung durch die AfD – unter dem Applaus der anwesenden Bürger.

Anzeige
Werben Sie bei Sehnde-News Anzeige
Förderverein Anzeige
Werben Sie bei Sehnde-News

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Bitte stimmen Sie den Datenschutzbedingungen zu.

Anzeige
Werben Sie bei Sehnde-News