Langer Stadtfeuerwehreinsatz wegen Stromausfalls in fünf Ortsteilen

Ein Defekt in einer Trafo-Station in Wassel und ein Fehler in einem Teil der Mittelspannungsringleitung mit 20 Kilovolt verursachte einen Stromausfall in den Ortschaften  Wassel,  Bolzum,  Müllingen,  Wehmingen  und  Wirringen.  Dadurch waren etwa 2800 Sehnder Haushalte im Süden 10,5 Stunden ohne Strom. Die Feuerwehren der betroffenen Ortsteile richteten warme Notquartiere, Erste-Hilfe-Stationen und Heißgetränkausgaben ein.

Das Feuerwehrhaus Müllingen-Wirringen war die Einsatzzentrale, das THW stellte den Strom bereit – Foto: Stadtfeuerwehr Sehnde

Um 13 Uhr hatten zeitgleiche Störungen in einer Trafo-Station bei Wassel und einem Ringleistungsstück der 20 kV-Leitung zu einem Stromausfall  geführt. Bis etwa 17 Uhr blieb die Stromversorgung in Wassel ausgefallen, die anderen vier Ortschaften blieben noch bis Mitternacht ohne Strom. Die Feuerwehren der betroffenen Ort übernahmen daraufhin zunächst in Müllingen-Wirringen die Einsatzleitung, dann öffneten auch Feuerwehrhäuser in anderen Ortsteilen zur Notfallversorgung.

Gegen 19 Uhr wurde auf Grund des Stromausfalls zudem die Ortsfeuerwehr  Bolzum zu einem Einsatz gerufen. Eine bettlägerige Bürgerin konnte aufgrund des Stromausfalls  in ihrem Pflegebett  nicht mehr versorgt werden. Die Einsatzkräfte stellten mit Hilfe eines Stromerzeugers ihre weitere Versorgung sicher.

Für die weitere Koordination von Einsätzen wurde im Feuerwehrhaus Müllingen-Wirringen unter Leitung des Brandabschnittsleiters 4, Detlef Hilgert, und des Stadtbrandmeister Jochen Köpfer ein kleiner Stab eingerichtet. Der Einsatzleiter forderte weitere Feuerwehrkräfte an und ließ die Feuerwehrhäuser in Wehmingen und Bolzum fest besetzen. Das THW Lehrte wurde ebenfalls zur Unterstützung angefordert, um eine Stromversorgung an den Feuerwehrhäusern aufzubauen.

Nach Gesprächen mit dem Energieversorger Avacon wurden gegen 23 Uhr weitere Maßnahmen durch den Einsatzleiter beschlossen. Da nicht sichergestellt werden konnte, dass die Versorgung in den nächsten Stunden wieder hergestellt würde, wurden Lautsprecherdurchsagen an die Bewohner veranlasst. Etliche Bürger machten sich auf den Weg, um sich in den  Feuerwehrhäusern aufzuwärmen, Handys aufzuladen und sich mit warmen Getränken zu versorgen. Die medizinische Erstversorgung bei Notlagen wurde durch die Feuerwehr ebenfalls sichergestellt.

In Bolzum musste eine bettlägerig Kranke versorgt werden – Foto: Stadtfeuerwehr Sehnde

Während des Stromausfalls musste die Ortsfeuerwehr Müllingen-Wirringen zudem zu einem  weiteren  Einsatz ausrücken. Angehörige sorgten sich um einen Bürger, den sie nicht mehr erreichen konnten. Da dieser eine Gasheizung hat, befürchteten die Angehörigen, dass bei ihm durch den Stromausfall unkontrolliert Gas ausgeströmen könne. Die Einsatzkräfte fuhren zur Wohnung, konnten aber Entwarbung geben: Sie trafen die Person wohlauf an. Gegen 0.30 Uhr war die Stromversorgung in allen Bereichen wieder hergestellt und die Feuerwehr konnte mit dem Abbau beginnen. Die Ortsfeuerwehren Bolzum, Wehmingen und Müllingen-Wirringen waren mit 41 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen im Einsatz. Das THW Lehrte  war mit drei Fahrzeugen vor Ort.

Aus diesem aktuellem Anlass weist die Feuerwehr nochmals auf den „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hin, das hier heruntergeladen werden kann.

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