Bis Ende Januar soll in allen Altenheime geimpft sein

Der erste Schritt auf einem langen Weg ist getan: Bis Ende dieser Woche werden mehr als 8000 Menschen in der Region Hannover die erste von zwei notwenigen Impfungen gegen das Corona-Virus erhalten haben. Gleichzeitig stellen sich Stadt und Region auf, um noch schneller impfen zu können: Ab Sonnabend, 16. Januar 2021, sind zwölf mobile Teams einsatzbereit, um in Alten- und Pflegeheimen Pflegekräfte sowie Bewohnerinnen und Bewohner zu impfen. Bereits am Mittwoch war die Zahl der Teams von vier auf acht verdoppelt worden. „Bis Ende Januar sollen in allen Alten- und Pflegeheimen die Menschen, die dazu bereit sind, die erste Dosis erhalten haben, sofern Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht“, kündigt Oberbürgermeister Belit Onay an. Insgesamt 176 Einrichtungen stehen auf der Liste, 40 haben bislang Besuch erhalten.

Impfstoff ist der Engpass
Regionspräsident Hauke Jagau ruft zur Impfbereitschaft auf – Foto: JPH

Wie schnell die mobilen Teams mit den Impfungen in den Pflegeeinrichtungen vorankämen, hänge in erster Linie von der Lieferung des Impfstoffes ab, betont Dr. Axel von der Ohe, Ordnungsdezernent der Landeshauptstadt Hannover, und fügt hinzu: „Am Personal und den weiteren von uns beeinflussbaren Faktoren liegt es nicht, wir sind personell gut aufgestellt. Gemeinsam mit den Hilfsorganisationen haben wir leistungsstarke Strukturen geschaffen, die es uns möglich machen auch deutlich größere Mengen zu verimpfen, sobald diese verfügbar sind.“

So sei bereits am vergangenen Wochenende auch am Sonnabend und Sonntag geimpft worden. „Die Prozesse haben sich inzwischen gut eingespielt“, lobt auch Cordula Drautz, Finanz- und Gebäudedezernentin der Region Hannover und regionsseitig zuständig für das Gemeinsame Impfzentrum auf dem Messegelände. „Die mobilen Teams sind in der Lage, deutlich mehr Menschen an einem Tag zu impfen als wir das ursprünglich kalkuliert hatten. Wenn der Impfstoff da ist, werden wir in den nächsten Wochen gut vorankommen.“

Impfungen des Rettungspersonals gestartet

Mittlerweile ist auch der Impfbetrieb auf dem Messegelände angelaufen – allerdings noch nicht für die Allgemeinbevölkerung. „Uns war wichtig, die Beschäftigten des Rettungsdienstes früh zu impfen“, erklärt Regionspräsident Hauke Jagau. „Wenn sie zu Unfällen und Notfällen fahren, können sie sich nicht vorab auf die jeweilige Situation einstellen. Sie sind jeden Tag mit vielen Menschen in direktem Kontakt. Es ist wichtig, dass der Rettungsdienst in seiner Funktionsfähigkeit nicht gefährdet ist.“

Auch in den Kliniken der sogenannten Kategorie 1 in der Region Hannover, in denen Patienten mit Covid-19 behandelt werden, läuft inzwischen die Auslieferung des Impfstoffes. „Wer täglich so eng mit potenziellen Virenträgern zu tun hat, muss geschützt werden“, betont Onay. Bislang seien fünf von insgesamt 14 Kliniken in der Region Hannover mit Impfstoff beliefert worden.

Ab 1. Februar die über 80-Jährigen
Belit Onay begrüßt Impfung des Rettungsdienstes – Foto: JPH

Läuft alles nach Plan, startet am Montag, 1. Februar 2021, zudem der Impfbetrieb im Gemeinsamen Impfzentrum für alle über 80-Jährigen, die zu Hause leben und nicht in einer Pflegeeinrichtung untergebracht sind. Das Land Niedersachsen hat angekündigt, ab Donnerstag, 28. Januar 2021, über die Hotline 0800/99 88 665 und online übers Internet Termine zu vergeben.

„Wir sind uns bewusst, dass der Weg für viele Menschen über 80 Jahre zum Messegelände, gerade wenn sie eine weite Anfahrt haben, beschwerlich sein kann“, betont Regionsdezernentin Drautz. „Wir sind dabei, dafür Lösungen zu entwickeln.“ Der städtische Ordnungsdezernent von der Ohe weist zudem darauf hin, dass die Krankenkassen möglicherweise die Kosten für einen Einzeltransport übernehmen, wenn Menschen aus gesundheitlichen Gründen keine Möglichkeit haben, anders zum Impfzentrum zu gelangen. „Natürlich liegt uns daran, allen, die sich impfen lassen wollen, das auch zu ermöglichen“, betont von der Ohe.

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