Sehnder CDU-Fraktion wünscht Einsatz von CO₂-reduziertem Zement bei Bauvorhaben

Sehnder CDU-Fraktion wünscht Einsatz von CO₂-reduziertem Zement bei Bauvorhaben
Elisabeth Schärling und Dr. Marco Schinze-Gerber zeigen den CO2-reduzierten Zement - Foto: CDU

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Sehnde setzt sich mit einem neuen Antrag für mehr Nachhaltigkeit im öffentlichen Bauwesen ein. Der Antrag sieht vor, dass bei allen öffentlichen Bauprojekten in der Stadt die Möglichkeit geprüft wird, CO₂-reduzierten Zement zu verwenden. Sollte dies möglich sein, soll dieser als Vergleichswert in die obligatorische Kostenaufstellung aufgenommen und dem Rat der Stadt Sehnde vorgelegt werden. Mit diesem Vorstoß möchte die CDU-Fraktion den Klimaschutz weiter vorantreiben und die ökologischen Auswirkungen öffentlicher Bauvorhaben reduzieren. Der reduzierte Zement ist allerdings in der Herstellung teurer und könnte damit Bauvorhaben preislich verändern.

Nachhaltige Bauweise für Sehnde

Dr. Marco Schinze-Gerber, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Sehnde, unterstreicht die Bedeutung der Initiative: „Es ist unsere Verantwortung, nachhaltige Bauweisen zu fördern und innovative Materialien zu prüfen, die zur Reduktion von CO₂-Emissionen beitragen. Mit diesem Antrag wollen wir einen Schritt in Richtung umweltfreundlicheres Bauen machen.“
Vorteile von CO₂-reduziertem Zement

Elisabeth Schärling, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, erläutert die Vorteile des geplanten Einsatzes von CO₂-reduziertem Zement. Durch die Beimischung von Hüttensand, einem Nebenprodukt der Stahlproduktion, werde qualitativ hochwertiger Zement hergestellt, der deutlich weniger CO₂-intensive Bestandteile enthalte. Hüttensandzement reduziere den Anteil des CO₂-belastenden Zementklinkers erheblich. Aktuell könnten bis zu 80 Prozent Hüttensand dem Zement beigemischt werden, was zu einer signifikanten Reduzierung der CO₂-Emissionen und zur Schonung natürlicher Rohstoffe führe. „Mit der Verwendung von Hüttensandzement senken wir nicht nur die CO₂-Emissionen, sondern reduzieren auch den Verbrauch von Rohstoffen wie Mergel. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz, den wir als Stadt unterstützen sollten,“ erklärt Schärling.

Trotz des höheren Preises von etwa 2 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Portlandzement sieht die CDU-Fraktion die ökologischen Vorteile und den langfristigen Nutzen für die Umwelt deutlich überwiegen.

Optimierung der CO₂-Bilanz

Zur weiteren Optimierung der CO₂-Bilanz der Stadt Sehnde empfiehlt die CDU-Fraktion die Nutzung des CSC CO₂-Moduls. Dieses Zertifizierungssystem ist in mehreren Stufen (Level 1 bis 3) verfügbar und bietet zusätzliche Möglichkeiten zur Reduktion der Emissionen. Damit wird eine umfassende Bewertung des Zementeinsatzes ermöglicht, was die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen fördert.

Neben der Prüfung des Einsatzes von CO₂-reduziertem Zement schlägt die CDU-Fraktion außerdem vor, auch mögliche Fördergelder in Betracht zu ziehen. Während private Bauherren bereits von verschiedenen Förderprogrammen profitieren, sollten diese Optionen ebenfalls für öffentliche Bauprojekte geprüft werden. Dadurch könnten die potenziellen Mehrkosten für den nachhaltigeren Zement kompensiert werden.

Abwägung zwischen Kosten und Umweltschutz

Die CDU-Fraktion setzt sich dafür ein, dass auch die Stadt Sehnde bei öffentlichen Bauvorhaben innovative und umweltfreundliche Materialien berücksichtigt und so ihre Verantwortung für den Klimaschutz wahrnimmt.

Den Zweck des Vorstoßes begründet Dr. Schinze-Gerber so: „Dadurch, dass es sich jeweils um ein Prüfverfahren handeln soll, wird ein transparenter Preisvergleich möglich. So kann der Rat der Stadt Sehnde gleichzeitig die Kosten im Blick behalten und umweltfreundlichere Alternativen berücksichtigen. Eine fundierte Abwägung zwischen Kosten und Umweltschutz ist dann bei der Entscheidungsfindung möglich.“

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