Der SPD-Stammtisch Sehnde und die Landwirtschaft

Der SPD-Stammtisch im Restaurant Zeus in Sehnde war wieder voll besetzt. Zudem war der Sehnder Landwirt Fabian Lehrke eingeladen. Die Gruppe wollte sich unmittelbar fachkundig informieren lassen und Meinungen austauschen zu den aktuellen Themen im Strei um die neuen Landwirtschaftsregeln. Fabian Lehrke ist einer der Leiter einer Kommanditgesellschaft (KG), die zwölf früher allein wirtschaftende Landwirtschaften in einem Unternehmen betreibt. Als studierter Landwirt hat er umfassende Kenntnisse in allen einschlägigen Bereichen.

Roland Krumlin, Werner Kracke, Jürgen Falkenhagen, Fabian Lehrke, Regine Höft, Peter Waldburg, Helmut Süß, Ralf Neumann, Karlheinz Drewes und Kurt Schwarzkopf (v.li.) beim Stammtisch – Foto: Privat
Die politischen Entscheidungen in Brüssel behindern die Bauern

Unter den Stammtischteilnehmern waren auch mehrere Ortsratsmitglieder. So war auch der Ortsbürgermeister Helmut Süß (SPD) gekommen, der den Gast herzlich begrüßte und die Thematik einleitete. Lehrke berichtete über die Arbeit und die derzeit angespannte Problematik der landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen. Es ergab sich ein intensiver Austausch von Informationen, Fragen und Anmerkungen.

Dabei wurde klar, dass heutige Landwirtschaft mit manchen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat. Insbesondere führt die Macht der großen Handelsketten zu ständigem Preisdruck und bedroht teilweise die Existenz der Betriebe.  Trotz der sie vertretenden Landwirtschafts-Verbände können sich die Betriebe dagegen kaum durchsetzen. Gleichzeitig muss und will die Landwirtschaft Natur- und Landschaft erhalten. Der Umgang mit Tieren soll sorgsam und schonend sein, muss aber gleichwohl wirtschaftlich möglich bleiben. Zu allem gibt es viele gesetzliche Auflagen, die auch zu einem wachsenden bürokratischen Aufwand führen. Tierhaltung, der Umgang mit und Nachweis von Dünger und Spritzmitteln, die Unterhaltung von Blüh- und Grünstreifen: Für all das und noch mehr gibt es gesetzliche Regelungen, deren Einhaltung überprüfbar dokumentiert werden muss. Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, aber auch die baulichen Einrichtungen auf den Höfen sind ebenfalls ein schwerwiegender wirtschaftlicher  Faktor. Dabei geht es den Landwirten nicht um die Erhöhung von Subventionen, sondern um die Erledigung der Arbeiten in praktikabler Weise.

Fast mehr Papier- als Pflanzen- und Tierarbeit

Es gab natürlich auch kritische Fragen und Meinungen. Als Fazit lässt sich aber sagen, dass heute die Anforderungen in diesem Bereich ebenso gewachsen sind wie die wirtschaftlichen Risiken. Teilweise sind Sünden der Vergangenheit zu überwinden. Das Verhältnis zwischen Gesamtgesellschaft und Landwirtschaft muss sich verbessern. All das aber erfordert gemeinsame Bemühungen der Politik, der Landwirtschaft und der gesellschaftlichen Kräfte. Es war alles in allem ein überaus interessanter Abend.

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