Vielseitigkeit und neue Ideen: das Stadtarchiv Sehnde informiert

Hans- Gustav Gorray, ehrenamtlicher Leiter des Stadtarchivs Sehnd, mit Sitz im ehemaligen Rathaus in Ilten, informiert über die oft unerkannte Vielseitigkeit des Archivs. „Wir lassen jedes Jahr den kommunalen Teil von Lehrte, Sehnde, Burgdorf, Uetze und Laatzen in vier Bänden binden. Als ich vom Seniorenbeirat eingeladen wurde, habe ich auch ein gebundenes Exemplar zur Einsicht vorgelegt. Die meisten Beteiligten kannten die Möglichkeit der Einsichtnahme im Stadtarchiv nicht. Hier könnte eine kleine Pressemitteilung helfen.“

Im Rathaus Ilten ist das Stadtarchiv untergebracht – Foto: JPH

Und es gibt noch viel mehr zu berichten, so zum Thema Ortschroniken von Sehnde, Bolzum und Ilten. Es besteht eine relativ große Nachfrage nach Ortschroniken. Leider ist von Sehnde nur noch ein Exemplar im Stadtarchiv zur Einsicht verfügbar. Es trägt den Titel: „Sehnde -Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde“. Erstellt wurde es von Adolf Meyer und herausgegeben von der Gemeinde Sehnde im Jahre 1975. Es wäre daher schön, wenn Sehnder Bürger ihre nicht mehr benötigten Ortschroniken ans Stadtarchiv zurückgeben könnten.

Gorray führt weiter aus, dass zwar viele Ortschroniken aufgelegt wurden, aber leider werden diese nicht fortgeschrieben. Der Arbeitskreis „Zeitreise“ versucht diese Lücke durch die verschiedenen Hefte zu füllen. Kurt Phillipi hat die letzte Chronik „100 Jahre Beekfeld- Papenholz von 1920 bis 2020“ geschrieben. Hierbei halfen auch der Blick und die Recherche im Stadtarchiv Sehnde. Das Beispiel könnte Schule machen und es könnten von den verschiedenen Baugebieten Chroniken erstellt werden.

Außerdem gibt es mehrere Vereine, wie den TV Eintracht Sehnde und den SUS Sehnde, und Arbeitsgruppen, beispielsweise die Fotogruppe und Stolpersteine, die historische Dokumente zusammengetragen haben und durch schöne Hinweistafeln die Vergangenheit lebendig und nachvollziehbar weitervermitteln. Es wäre schön, wenn jeweils ein Exemplar derartiger Drucksachen ins Stadtarchiv zur Ablage gegeben werden könnten.

Auch bezüglich der Sammlung von historischen Postkarten und Bildern hat Gorray eine Idee:
Sehnde verändert ständig sein Gesicht, durch neue Baugebiete, wie Kleines Öhr, Masch- Höfe, Reihenhaussiedlung auf dem früheren Bauernhof Reiche, sowie Schulen und Kindertagesstätten. Die Veränderungen geschehen immer nur an einigen Stellen im bekannten Umfeld: hier wird ein Haus abgerissen, dort entstehen ein Neubau oder ein Anbau. Damit verändert sich Sehndes Gesicht. Diese Veränderungen sollen dokumentiert werden. Hierzu hat Siegfried Ludwig in der Vergangenheit einige Bücher im Selbstverlag erstellt. Früher hat auch Adolf Thölke als Dorfchronist jede Veränderung fotografiert und Berichte im „Sehnder Anzeiger“ geschrieben. Diese Arbeiten sollten möglichst weitergeführt werden, auch wenn der Sehnder Anzeiger sein Erscheinen eingestellt hat.

Der Archivar schaut auch über die Stadtgrenzen hinaus: Die Stadt Burgdorf erstellt immer eine Zusammenfassung der Ereignisse des vergangenen Jahres. Ein kleines DIN A5 Heft gibt einen schönen Überblick über die Veranstaltungen der vergangenen zwölf Monate. Es wäre schön, wenn sich in Sehnde auch eine entsprechende Arbeitsgruppe bilden könnte.

Interessierte und Inhaber von nicht mehr benötigten Ortschroniken melden sich bitte unter der E-Mailadresse stadtarchiv-Sehnde@htp-tel.de oder unter der Telefonnummer 05132/60 55. Die Öffnungszeiten des Archivs sind montags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr.

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