Wegen Corona: Der digitale Klassenraum kommt früher

Wer hätte das jemals gedacht, dass uns eine Krise so heimsucht, dass alles geschlossen werden muss – und die Schulen alle Schüler vorzeitig in die Ferien schicken? Ehrlich gesagt, wohl keiner. Alles ist anders seit dieser Corona- Pandemie. Auch die Schüler, die sich sicherlich gefreut hatten, früher in die Ferien zu gehen, wurden nach kurzer Zeit der Quarantäne eines Besseren belehrt. Und nun, da die eigentlichen Osterferien begonnen haben, fragen sich viele, wie geht es danach weiter. Ist Schule oder wird der jetzige Zustand weiter andauern?

Das digitale Klassenzimmer kommt früher – Foto: JPH

Aktuelle Situation nicht fortsetzbar nach Ostern

Einige Schulen, wie die Grundschule Breite Straße in Sehnde, haben den Eltern der Kinder schon vor den Ferien Aufgaben digital zum Ausdrucken zugesandt. Somit kann wenigstens etwas gelernt werden. Aber natürlich fehlt die Schule, die Lehrer und die Klassenkameraden. Und die direkte Anleitung mit Interaktion.

Doch wie soll der Unterricht wieder aufgenommen werden, wenn man sich seitens der politischen Führung entscheiden muss, die Schließungen aufrecht zu erhalten? Vorsichtig hat das Kultusministerium Niedersachsen ja den 20. April als Schulstart nach den Osterferien anvisiert. „Aber wir können dieses Datum nicht zu 100 Prozent bestätigen“, teilt Ulrich Schubert aus der Pressestelle des Kultusministeriums Sehnde-News auf Anfrage mit. „Die Situation wird in der 16. Kalenderwoche von den Ministerien neu analysiert.“

Bildungscloud wird vorgezogen

Gleichgültig aber, wie die Entscheidung zu disem Zeitpunkt dann ausfällt, das Kultusministerium Niedersachsen hat sich offensichtlich bereits jetzt entschieden, den Einsatz der „Bildungscloud“ vorzuziehen. Damit soll ein Instrument geschaffen werden, dass es im Notfall erlaubt, Schule digital zu machen. „Mit dem virtuellen Klassenzimmer schaffen wir eine ausgezeichnete Chance, Fernunterricht zu ermöglichen“, so Kultusminister Grant Henrik Tonne über das System im Internet. „Als virtuelles Klassenzimmer bietet die Cloud gerade in dieser Zeit eine ausgezeichnete Chance, digitales Lernen und Arbeiten zu ermöglichen.“

Eigentlich war geplant, die seit 2017 in einer Pilotphase mit 43 Schulen befindliche und von ihnen genutzte „Bildungscloud“ erst ab dem Schuljahr 2021/22 offiziell für alle Schulen in Betrieb zu nehmen. Nun möchte das Kultusministerium das „digitale Klassenzimmer“ wohl Anfang Mai für alle Schulen starten –  inklusive der Grundschulen, so die Pressestelle des Ministeriums. Die niedersächsische Bildungscloud bietet neben vertiefenden Funktionen als grundversorgende und einfach zu bedienende Funktionen für alle Schulen:

  • das Einrichten von Lerngruppen und Teams (SuS, Lehrkräfte)
  • ein online verfügbarer Stundenplan
  • das Einrichten von Dateiordnern und die Ablage von lerngruppeneigenen Dateien in der Cloud,
  • das synchrone oder auch asynchrone und gemeinsame Arbeiten an Dateien
  • das Verwalten von Aufgaben und Arbeitsblättern,
  • Kommunikation mit Schüler/-innen über einen lerngruppenbezogenen Messenger
Die erforderliche Ausstattung ist noch nicht bekannt – Foto: JPH

Schlüsseltermin 16. Kalenderwoche

Die endgültige Entscheidung und die erforderlichen Modalitäten dazu dürften spätestens in der 16. Kalenderwoche bekannt gemacht werden. Leider konnte bei der Nachfrage von Sehnde-News beim  stellvertretenden Pressesprecher des Kultusministerium, Ulrich Schubert, noch nicht erfragt werden, welche Technik für die Cloud benötigt wird und was das für die Schulen und Schüler bedeutet. Dies wird aber bestimmt in der nächsten Zeit ein Thema werden müssen, soll der Zugang zur Cloud zeitnah nach Ostern möglich werden.

„Mit der vorgezogenen Einführung bieten wir Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern ein geeignetes Instrument, Unterricht weiter stattfinden zu lassen“, so der Minister auf der Homepage des Niedersächsischen Kultusministeriums. Und das unabhängig von der laufenden Corona-Pandemie.

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