Radfahrkurs für elf geflüchtete Frauen in Sehnde

Was man in Deutschland bereits als Kind lernt, ist nicht überall auf der Welt selbstverständlich. Es gibt Länder, in denen manche Frauen nie Radfahren gelernt haben – teilweise aus gesellschaftspolitischen Gründen, teilweise aber auch, weil es keine Möglichkeiten für sie dazu gibt. Jetzt – hier in Deutschland  – haben Frauen gesehen, dass es möglich ist, mit dem Fahrrad zum Einkaufen, zum Arzt und zur Arbeit zu fahren. Einfach mobiler zu sein und auch Geld zu sparen. Radfahren zu können, ist ein weiterer Schritt zur Integration.

Die Fahrradwerkstatt bereitet die Räder schon vor – Foto: JPH

Der Verein Flüchtlingshilfe Sehnde  hat mit dem ADFC einen Anbieter für den Kurs gewinnen können. Dieser findet nun auf dem Gelände des ehemaligen Bundessortenamtes statt. Das sind dann 20 Stunden, verteilt auf zehn Nachmittage, da die Frauen am Vormittag ihre Deutschkurse besuchen. Die Flüchtlingshilfe Sehnde hat die Kosten übernommen und hofft noch auf eine nachträgliche Förderung. Der Antrag dazu ist gestellt und natürlich sind auch zweckgebundene Spenden willkommen. Die Koordination sowie die Kinderbetreuung während des Kurses erfolgt ebenfalls über die Flüchtlingshilfe.

Die ersten Tage haben die Teilnehmerinnen auf Rollern mit Handbremsen geübt. So wird schon mal Abstand halten und Bremsen erprobt. Nach wenigen Tagen sattelten die Frauen dann auf vom ADFC zur Verfügung gestellte Fahrräder um. Sie haben kleinere Reifen, so dass sich alles näher am Boden abspielt und die Angst vorm Sturz minimiert wird. In der zweiten Woche geht es mit „richtigen Damenrädern“ weiter bis am letzten Tag, Freitag, 27.9.2019, zirka 15.30 Uhr das Erlernte gefeiert werden kann. Die Fahrradwerkstatt der Flüchtlingshilfe hat dann dafür Fahrräder zur Übergabe vorbereitet.

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