Jäger wollen dem heimischen Niederwild bessere Überlebenschancen sichern

280 Mitglieder hat der Hegering „Das Große Freie“, dessen Wirkungskreis die Städte Lehrte und Sehnde umfasst. Etwa hundert der in diesem jagdlichen Bezirk organisierten Jäger und Jagdhornbläser  konnte der Hegeringleiter Hartmut Scholz am Donnerstagabend, 21.03.2019, in der Gaststätte „Zur Linde“ in Bilm bei der Jahreshauptverhandlung begrüßen. Mit Jagdsignalen und weiteren jagdlichen Melodien begleiteten 30 Jagdhornbläser die Veranstaltung.

Sarah Winter und Fritz Unger sind schon 20 Jahre beim Jagdhornbläsercorps – Foto: Ulf Schärling

Haupttenor der Veranstaltung war das Bemühen der Jäger, die Überlebenschancen von Rehen, Hasen, Kaninchen, Fasanen, Enten und Rebhühnern zu sichern. Die negativen Einflüsse von Landschaftsverbrauch durch Wohnungsbau, Industrie- und Gewerbeansiedlungen sowie Infrastrukturmaßnahmen wie Straßen-, Schienen- und Stromtrassenbau können von den Jägern nicht direkt beeinflusst werden. Aber neben dem Mangel an Lebensraum und Nahrung wird das Überleben des heimischen Niederwildes immer mehr durch Raubtiere bedroht. Die heimischen Prädatoren wie Fuchs, Marder, Dachs, Krähen und auch Wildschweine, die einen kleinen Setzhasen und selbst Rehkitze nicht verschmähen, oder die eingewanderten Marderhunde und Waschbären, stellen für die fragilen Populationen des Niederwildes eine große Gefahr dar.

Die Streckenzahlen der vergangenen Jahre bestätigen, dass die anpassungsfähigen Räuber zugenommen haben. Hier können die Jäger durch eine gezielte Jagd positiv eingreifen. Der waidgerechten Fallenjagd kommt dabei eine große Bedeutung zu.  Neben den genannten Faktoren haben aber auch Krankheiten und Seuchen, insbesondere bei Hasen und Kaninchen, zur Verringerung der Bestände geführt.

Unter den geehrten Bläsern befinden sich noch 4 Gründungsmitglieder von 1998 (vo. v. li.) Dirk Klische, Hartmut Scholz, Dr. Heinrich Meyer und (st. re.) Jürgen Kollecker – Foto: Ulf Schärling

Eingewandert ist auch die Nutria, eine aus Südamerika stammende Tierart, die mit den Meerschweinchen verwandt ist. Dieser Nager wird bis zu 65 Zentimeter groß und zehn Kilo schwer. Als Höhlenbewohner in Wassernähe werden durch die Nutria große Schäden an Uferanlagen und Deichen verursacht. Ziel der Jagd ist es aber auch, ökologisch wertvolles und schmackhaftes Wildbret von Tieren aus freier Wildbahn zu erlangen, die ohne Medikamente und Mastfutter aufwuchsen. Dies kann bei, nicht zuletzt durch die Hege der Jäger, noch stabilen Beständen von Rehen, Wildschweinen und Hirschen in den Revieren des Großen Freien ohne Bedenken geschehen.

Betont wurde immer wieder, dass die Sicherheit bei jeder Jagd an oberster Stelle stehe und alle Anstrengungen unternommen werden müssten, diese zu gewährleisten.  Nach den Berichten der Obleute für jagdliches Schießen, Hundewesen, Jagdhornbläser und Öffentlichkeitsarbeit sowie dem Bericht des Schatzmeisters wurde der Vorstand entlastet und Scholz beendte die gut besuchte Veranstaltung offiziell. Anschließend wurde sicher noch das eine oder andere Stück Jägerlatein zum Besten gebracht.

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