Jäger errichteten Nisthilfe für Störche in Röddensen

Die Röddenser Jäger haben im Juni 2020 in ihrem Revier eine Nisthilfe für den Weißstorch neu errichtet. Seit Ostern dieses Jahres ist der Kunsthorst nun erstmalig von einem brütenden Storchenpaar besetzt.

Die Storchenfamilie hat ihre Heimat in Röddensen gefunden – Foto: Privat

Ein Altvogel brütet dabei auf dem Nest und wird vom Partner gefüttert. Vorher gab es allerdings „eine Prügelei“ von verschiedenen Störchen um das Anrecht auf das neu erbaute Eigenheim, berichtet Jagdpächter Dieter Barth. Auslöser für diese Naturschutzaktion war das Geschenk eines 12 Meter hohen Telegrafenmastes des Bilmer Jägers Dirk Bartels an die Kollegen in Röddensen. Das Schweißen und Anbringen des Eisenkorbs erfolgte in Handarbeit durch Timo Lastinger. Schließlich wurde der Mast mit vereinten Kräften aufgerichtet.

Die Wahl des Standorts fiel auf die Grünlandflächen an der Burgdorfer Aue. Die seit Jahren erfolgreichen Brutstandorte in Steinwedel, Dachtmissen und Obershagen verfügen über eine ähnliche Lage und dienten als Vorbild. „Schließlich bevorzugt der Weißstorch Brutplätze mit angrenzendem Grünland, weil die Störche zu Beginn der Brutzeit keine weiten Flüge unternehmen und der Nahrungsbedarf vor allem durch Mäuse und Regenwürmer vor der Haustür gedeckt werden muss“, erklärt Björn Rohloff, der einst seine Diplomarbeit zum Nahrungsverhalten des Weißstorchs schrieb.

Der Eigentümer der Fläche, Friedhelm Wiekenberg sowie die Landpächter Hans-Hermann und Jürgen Thiele, gaben ihre Zustimmung zum Aufstellen des Mastes. „Dass gleich schon in der darauf folgenden Saison eine Brut stattfindet, ist mehr als erwartet werden konnte“, freut sich mit Otto Thiele der andere Röddenser Jagdpächter. „Nun hoffen wir auf eine erfolgreiche Brut mit viel Nachwuchs.“

Viele Spaziergänger und Autofahrer freuen sich über den neu errichteten Storchenhorst. Allerdings nähern sich einige unvernünftige Menschen sogar mit Hunden bis auf wenige Meter diesem Horst und stören so das Brutgeschehen.  Damit diese Störungen vermieden werden, appellieren die Jäger an alle, dass Naturfreunde von Wanderungen zum Nest absehen. Mit einem Fernglas ist das Brutgeschehen der Störche gut vom Verbindungsweg zwischen Steinwedel und Röddensen aus zu beobachten. „Nehmen Sie in Feld und Flur bitte generell Rücksicht und halten Abstand von unseren Wildtieren“, appelliert Oliver Brandt, Presseobmann der Burgdorfer Jäger, deshalb an Vernunft und Einsicht der Menschen.

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