Sehnder Grünen Fraktion im Igelzentrum Laatzen – Mähroboter als Gefahr für Tiere

Sehnder Grünen Fraktion im Igelzentrum Laatzen – Mähroboter als Gefahr für Tiere
Auf Besuch im Igel-Zentrum: Jana Bertram, Jan Pfalzer, Karolin Schütte (Tierärztin Igelzentrum), Sandy Steve Choitz Fraktionsvorsitzender, Bettina Gelmacher und Anne-Cécile Blanc (v.li.) – Foto: Grüne
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Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Sehnde hat am Dienstag, 07.10.2025, das Igelzentrum in Laatzen besucht. Hier wollten sie sich über die zunehmende Gefährdung von Igeln durch den Einsatz von Mährobotern informieren. Die alarmierenden Forschungsergebnisse und die steigende Zahl an verletzten Igeln unterstreichen die Dringlichkeit politischen Handelns.

Getestete Mähroboter ist „igelsicher“

Bei dem Besuch wurden der Fraktion detaillierte Studienergebnisse zur Wirkung von Mährobotern auf Igel präsentiert. In einer umfassenden Untersuchung mit 18 verschiedenen Mähroboter-Typen wurde festgestellt, dass kein einziges getestetes Gerät Igel mit einem Gewicht von unter 200 Gramm erkennen konnte. Besonders problematisch: Alle Mähroboter mussten die Tiere zur Erkennung zunächst berühren, was bereits zu schweren Verletzungen führen kann.

„Die Ergebnisse sind erschreckend eindeutig: Keiner der getesteten Mähroboter kann als ‚igelsicher‘ bezeichnet werden“, erklärt Sandy Steve Choitz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt Sehnde. „Besonders nachts, wenn Igel aktiv sind und viele Gartenbesitzer ihre Mähroboter laufen lassen, um tagsüber nicht gestört zu werden, kommt es zu tragischen Unfällen. Die Schnittverletzungen nehmen deutlich zu, und die Dunkelziffer ist hoch.“ Das Fehlen verbindlicher Regelungen verschärft die Problematik zusätzlich.

Regulierungen dringend notwendig

Derzeit gibt es weder verpflichtende Sicherheitstests für Hersteller noch Regulierungen zu den Betriebszeiten der Geräte. Die Experten des Igelzentrums betonten, dass neben Igeln auch andere Kleintiere wie Amphibien, Reptilien und Jungvögel durch die automatisierten Mähgeräte gefährdet sind. Die Grünen Fraktion fordert als Konsequenz aus dem Besuch mehrere Maßnahmen: „Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Mähroboter nicht während der Nacht einzusetzen. Langfristig brauchen wir aber technische Lösungen wie ein automatisches Nachtfahrverbot und vor allem verpflichtende Sicherheitstests vor der Zulassung neuer Geräte“, so Choitz. „Der Artenschutz muss auch in unseren Gärten Vorrang haben. Wir werden uns auf kommunaler Ebene für entsprechende Aufklärungskampagnen einsetzen und prüfen, welche regulatorischen Möglichkeiten bestehen.“

Igel inzwischen gefährdet

Die Igelpopulation in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Neben Lebensraumverlust und dem Insektensterben stellen mechanische Verletzungen durch Gartengeräte eine zunehmende Bedrohung dar. Igel stehen unter besonderem Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz.

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