Die Verkehrswende darf kein Kampf gegen das Auto sein: Ausbau von Park-and-Ride-Anlagen

Die Verkehrswende darf kein Kampf gegen das Auto sein: Ausbau von Park-and-Ride-Anlagen
Straßensperrungen und Parkplatzverdrängungen in der Stadt Hannover ohne die gleichzeitige Verbesserung der Anbindung an den ÖPNV in der Region sind weder sinnvoll noch zielgerichtet - Foto: JPH
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Immer mehr Verkehrswege werden in der Stadt Hannover geschlossen, verkleinert oder zu Einbahnstraßen gemacht und Parkzeiten begrenzt. Das verhindert oft, dass die Pendler aus der Region in die Stadt zeitgerecht zur Arbeit kommen können und oft auf Parkplatzsuche gebunden sind. Daher müssen sie auf den ÖPNV umsteigen können, doch auch den müssen sie zunächst erreichen. Das ist in der Region meistens ohne Fahrzeug nicht möglich.

Deshalb fordert der CDU/FDP-Gruppe in der Regionsversammlung entsprechende Angebote und verlangt, angesichts der zehntausende Pendler, die täglich aus der Region nach Hannover einpendeln, einen konsequenteren Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur. „Wer es mit der Verkehrswende ernst meint, darf sie nicht länger als reines Gegenmodell zum Auto begreifen. Wir brauchen attraktive Alternativen statt ideologischer Verbotspolitik“, erklärt Bernward Schlossarek, Vorsitzender der Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung.

Anbindung Auto an den ÖPNV verbessern

Benötigt werden leistungsfähige Umsteigepunkte an Verkehrsknoten, damit Pendler bequem vom Auto auf Bus und Bahn wechseln können. Beispiel Hemmingen: Die dortige Park-and-Ride-Anlage ist mit 171 Stellplätzen bereits am Limit – täglich steigen dort rund 2.200 Fahrgäste in die Stadtbahnlinie 13 um – viele davon kommen mit dem Auto, andere weichen mangels verfügbarer Stellflächen bereits auf andere Orte wie Arnum aus und nutzen von dort den Bus um zur Stadtbahnhaltestelle zu fahren. Das ist weder sinnvoll noch verbessert es die CO2-Bilanz.

„Wenn wir die Verkehrswende wollen, dann müssen wir sie den Menschen auch ermöglichen“, betont Schlossarek. Dazu gehöre ein massiver Ausbau von Park-and-Ride-Plätzen ebenso wie ein dichteres Bus- und Bahnnetz im ländlichen Raum. Auch die Planungen des Beispiels Hemmingen zeigen: Obwohl bereits zusätzliche Flächen erworben wurden, ist ein Ausbau frühestens 2027 realistisch. Das ist zu spät und zu zögerlich angesichts der Aufgaben.

„Die Realität vieler Menschen in der Region sieht anders aus als es die Regionsverwaltung sich wünscht. Wer 30 oder 40 Kilometer pendelt, wird nicht auf das Fahrrad umsteigen. Deshalb brauchen wir endlich einen Ausbau des Nahverkehrs mit Augenmaß – und dazu gehören auch leistungsfähige Park-and-Ride-Angebote. Es geht nicht darum, das Auto zu verteufeln, sondern um die intelligente Verknüpfung der Verkehrsträger“, verlangt Schlossarek mit Blick aus der Stadt Hannover in die zugehörige Region.

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